Krawalle in Mazedonien: Gegen das Vergessen

In der mazedonischen Hauptstadt Skopje hat es am dritten Tag in Folge geknallt. Bürger protestieren gegen eine umstrittenen Amnestie-Entscheidung.

Demonstrantin mit Polizist in Skopje

Es geht weiter mit den gewaltsamen Protesten in Skopje Foto: reuters

SKOPJE dpa | Im Zentrum Skopjes kam es am Donnerstag erneut zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten, die gegen den Amnestiebeschluss von Präsident Gjorge Ivanov protestierten. Mindestens zwei Polizisten seien verletzt und 14 Demonstranten festgenommen worden, berichtete das Internetportal „media.mk“.

Ivanov hatte am Dienstag alle Politiker amnestiert, die in einen Korruptions- und Abhörskandal verwickelt waren. Dieser hatte in Mazedonien monatelang für politische Instabilität und Unruhe gesorgt. Die Opposition wirft dem Präsidenten vor, damit die politische Krise im Lande noch verschärft zu haben.

Die Opposition hatte illegal abgehörte Telefonate des damaligen Regierungschefs Nikola Gruevski mit seinen engsten Mitarbeitern veröffentlicht. Die Mitschnitte, deren Herkunft unbekannt ist, sollten unter anderem Korruption, Knebelung der Medien und Kriminalisierung politischer Gegner beweisen.

Nach Vermittlung durch die EU hatte man sich auf Neuwahlen geeinigt. Jedoch will die Opposition die Wahl am 5. Juni boykottieren, weil die Voraussetzungen aus ihrer Sicht nicht erfüllt sind.

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