Kommentar EWE-Sponsoring: Schläfrige Spender

Vermutlich hat der Energieversorger das Projekt mehr aus der Marketingperspektive gesehen als unter dem Gesichtspunkt der Gewalt- und Suchtprävention.

Der Energieversorger EWE engagiert sich bei der Gewalt-, Sucht- und Krankheitsvorbeugung an niedersächsischen Schulen. Er hat dafür hohe Beträge ausgegeben, ohne genau nachzusehen, was mit dem Geld passiert.

Das ist schade, denn das Präventionsprogramm an sich verdient Unterstützung. Vermutlich haben die Oldenburger das Projekt jedoch mehr aus der Marketingperspektive gesehen als unter dem Gesichtspunkt der Prävention.

Das Missverhältnis zwischen den Rechnungen, die die Agentur Prevent gestellt hat und dem, was sie dafür geleistet hat, scheint eklatant. Es wirft ein schlechtes Licht auf die Art wie bei dem fünftgrößten Energieversorger Deutschlands gewirtschaftet wird. Manchem Kunden, der sich mit der EWE vor Gericht um die Gaspreiserhöhung gestritten hat, mag es gar wie Hohn vorkommen, dass sich der Versorger beim Sponsoring so großzügig zeigte.

Doch in den Spendierhosen könnte auch etwas anderes stecken: Vielleicht hat es die Marketing-Manager von EWE gar nicht groß interessiert, wie die Handreichungen des Projekts Sign für Eltern, Jugendliche und Lehrer im Einzelnen aussahen.

Wichtiger könnte ein glänzender öffentlicher Auftritt, eine schöne Fassade gewesen sein. Schließlich geht es beim Sponsoring in erster Linie um Image-Bildung, also letztlich um Werbung. Dafür einen Haufen Geld auszugeben, sind die Unternehmen ja gewohnt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.