Kolumne Pflanzen essen: Nicht ohne meine Erdnussbutter

Veganes Essen bekommt man nicht in allen Teilen der Welt an jeder Ecke. Deshalb gilt es, vorbereitet zu sein. Tipps für die vegane Urlaubsplanung.

Grünes Gemüse in verschiedenen Schalen, zum Verkauf angeboten

Markt in Vietnam. Wer hier einkauft, hat die volle vegane Kontrolle Foto: photocase.de/The Grischun-Rafael Peier

Vor zehn Jahren noch war internationales Reisen für Veganer ein Graus. Doch das ist Vergangenheit. Pflanzliche Ernährung gewinnt zunehmend an Popularität, vegane und vegetarische Restaurants schießen global wie Pilze aus dem Boden, selbst an Orten, wo ich es nie vermutet hätte.

Wie in Edinburgh. Schottland ist bekannt für sein Nationalgericht Haggis: Schafsmagen gefüllt mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett und somit das vegane Tschernobyl. Dementsprechend positiv überrascht war ich, Dutzende vegane und vegan-friendly Cafés und Restaurants in der schottischen Hauptstadt vorzufinden.

Dennoch: Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung bleibt das Mantra veganer Reisender. Hier meine sieben Top-Tipps.

1. Apps. Bevor ich ankomme, recherchiere ich die vegane Lage stets auf dem Smartphone. Mit Apps wie Vanilla Bean oder Happy Cow, einer Datenbank von passenden Restaurants, Cafés und Shops.

2. Minibar in Beschlag nehmen. Vor Ankunft erkundige ich mich, ob man dort umsonst Eigenbedarf lagern kann. Sollten Kosten veranschlagt werden, teile ich mit, dass ich den Kühlschrank für Medizin (sprich: Mandelmilch) benötige. Schon Hippokrates sagte „lass die Nahrung deine Medizin sein“, es ist also nicht mal gelogen.

3. Alternativen zum Hotel. Verreise ich länger als vier Nächte, miete ich lieber eine Ferienwohnung. Vorteil: In der Küche kann ich selber kochen, und weil ich dafür auf lokalen Märkten einkaufen muss, lerne ich das Leben der Menschen am Reiseort viel direkter kennen.

4. Social Media. Via Facebook kontaktiere ich vegane Gruppen am Zielort, um mich über neueste Trends und Restaurants zu informieren. Einfach „vegan in (Stadt)“ in die Suchleiste eintippen. Schöner Nebeneffekt: Man knüpft Kontakte zu Gleichgesinnten vor Ort

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

5. Erdnussbutter einpacken. Die passt zu (fast) allem: Früchten, Salat, Brot, Reis, Selleriestangen, Chips und sogar zu sauren Gurken!

6. Vegane Reiseanbieter. Wer lieber Vorbereitungsarbeit sparen und kein Risiko eingehen will, kann aus einem breiten Spektrum von Komplettpaketen wählen: von veganen Abenteuerreisen nach Laos (zum Beispiel bei Veg Voyages) über das Vegan Surf Camp an der französischen Atlantikküste bis hin zu veganen Kreuzfahrten, veganen Yoga-Ashrams und sogar veganen Nudistencamps.

7. Toleranz. Bitte auch eine Prise davon einpacken. Die Tierschutzbewegung ist in vielen Teilen der Welt noch recht neu. Man muss Tierquälerei nicht tolerieren, aber tut gut daran, den Menschen im Gastgeberland gegenüber nicht zu rabiat und belehrend aufzutreten, sondern offen. Ein Austausch von Meinungen bringt die Tiere weiter. Ein in Aussicht gestellter Austausch von Devisen für tierfreundliche Alternativen sogar noch mehr.

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