Kevin Kühnert zum Sozialismus: Ein Gespenst geht um bei den Jusos

Der Chef der SPD-Jugendorganisation spricht sich für Kollektivierungen aus. Die Reaktionen kommen prompt – auch aus den eigenen Reihen.

Juso-Chef Kevin Kühnert am Rednerpult. Hinter ihm prangt der Slogan "Neue Politik"

Neue Politik, aber wie viel davon verträgt die SPD? Kevin Kühnert bei einer Rede Foto: reuters

BERLIN afp/dpa | Juso-Chef Kevin Kühnert hat mit Thesen zum Sozialismus für teils scharfe Kritik gesorgt, auch innerhalb seiner eigenen Partei. „Er spricht in einem Interview über eine gesellschaftliche Utopie“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Donnerstag in Berlin. „Diese ist nicht meine und auch keine Forderung der SPD.“

Kühnert hatte in einem Interview mit der Zeit unter anderem gesagt, dass er für eine Kollektivierung großer Unternehmen „auf demokratischem Wege“ eintrete. Angesichts scharfer Kritik aus Union und FDP fügte Klingbeil jedoch hinzu, er rate „zu mehr Gelassenheit in der Diskussion“.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte der Bild-Zeitung gesagt, die Forderung Kühnerts zeige „das rückwärtsgewandte und verschrobene Retro-Weltbild eines verirrten Fantasten“. Die neue FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg forderte „Bild“ zufolge, die SPD müsse „dringend ihr Verhältnis zum Eigentum klären und Herr Kühnert das Godesberger Programm statt Karl Marx lesen“.

Kühnert hatte in dem Interview gesagt, dass „ohne Kollektivierung eine Überwindung des Kapitalismus nicht denkbar“ sei. Wie genau solche Kollektivierungen ablaufen sollten, ließ Kühnert offen.

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