KOMMENTAR SCANDLINES: Freiheit auf den Meeren

Warum die privaten Eigentümer von Scandlines dafür belohnt werden sollen, dass sie die Hand an diesem Nadelöhr aufhalten dürfen, ist nicht einzusehen.

Das Potenzial für das Wachstum des Verkehrs über den Fehmarn-Belt scheint ja enorm zu sein, wenn ein norwegisches Konsortium glaubt, dort mit einer weiteren Pendelfähre Geld machen zu können. Dass Scandlines für die Strecke ein Monopol beansprucht, ist nicht mehr zeitgemäß. Würde es aufgehoben, wäre als Erstes darauf zu achten, dass die Konkurrenz nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.

Das Monopol für die Strecke stammt noch aus der Zeit als Scandlines jeweils zur Hälfte der Deutschen Bahn und dem Dänischen Staat gehörte. Im Prinzip handelte es sich um eine staatliche Fährlinie, so dass ein möglicher Monopolgewinn als Quersubvention irgendwie der Allgemeinheit zugute kam.

Schon das wäre aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht unbedingt sinnvoll gewesen. Warum heute die privaten Eigentümer von Scandlines mit üppigen Gewinnen dafür belohnt werden sollen, dass sie die Hand an diesem Nadelöhr aufhalten dürfen, ist erst recht nicht einzusehen.

Das Verkehrswachstum scheint Nachfrage geschaffen zu haben für weitere Fähren. Für neue Wettbewerber sollte jedoch gelten: Ihre Infrastruktur – Kais, Abfertigungsanlagen, Straßen – müssen sie, soweit nötig, selbst bezahlen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Beschäftigten bei den unterschiedlichen Linien das Gleiche verdienen. Könnte das norwegische Konsortium damit leben, wäre Platz für zwei.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.