Jugendzentren in Berlin-Schöneberg: Polizei im Drugstore

Nach Lärmbeschwerden beendet die Polizei das Potse-Drugstore-Festival. VertreterInnen der Jugendzentren sprechen von „massiver Gewalt“.

Ein Wandgemälde

Hätte er auch die Tür zugemacht? Popelnder Punk auf einer Plakatwand der Jugendzentren Foto: Daniél Kretschmar

Das Potse-Drugstore-Festival in Schöneberg endete in der Nacht zu Sonntag mit einem größeren Polizeieinsatz. Die Polizei habe die Jugendzentren in der Potsdamer Straße um drei Uhr morgens nach Lärmbeschwerden „brutal gestürmt“, beschwerten sich VertreterInnen der selbst verwalteten linken Einrichtungen am frühen Sonntagmorgen in einer Mitteilung. Sie sprachen von „massiver Gewalt“: „Die Jugendlichen wurden geschlagen und zu Boden gedrückt.“

Aus ihrer Sicht wäre der Einsatz vermeidbar gewesen: Die Jugendlichen hätten angeboten, „die Veranstaltung eigenständig zu beenden“, schreiben sie. Doch noch während des Gesprächs mit dem Einsatzleiter der Polizei hätten Beamte das Gebäude gestürmt. Das Jugendzentrum sei da noch gut besucht, die Konzerte aber beendet gewesen. Um eine Eskalation zu verhindern, hätten die Jugendlichen die Tür zugezogen. Nach Drohung der Polizei, sie gewaltsam zu öffnen, hätten sie nachgegeben und seien gemeinsam durch die Räume gegangen.

Laut Polizei hatten sich die Gäste eines benachbarten Hos­tels über Lärm beschwert. Die Polizei habe die Verantwortlichen des Festivals mehrfach kontaktiert und angedroht, die Veranstaltung zu beenden, sollten sie nicht für Ruhe sorgen.

Die Aufforderung am frühen Sonntagmorgen, die Räume zu verlassen, hätten die meisten Besucher ignoriert. Man habe Platzverweise ausgesprochen, zwei Männer seien zwischenzeitlich wegen Sachbeschädigung und Widerstands gegen Vollzugsbeamte festgenommen worden.

Von einem Angebot der Jugendlichen, die Veranstaltung selbst zu beenden, wisse er nichts, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Rund 30 Beamte seien bei der Aktion im Einsatz gewesen.

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