Jahrestag des Thailand-Putsches: Regime als „Diktatur“ angeprangert

Die Organisation Human Rights Watch bezeichnet das thailändische Militärregime als „Diktatur“. Mindestens 750 Menschen seien festgehalten und verhört worden.

Auch ein Jahr nach dem Putsch liegt Thailand noch in der Hand des Militärs. Bild: reuters

BANGKOK dpa | Menschenrechtler haben das Militärregime in Thailand zum Jahrestag des Putsches scharf kritisiert. Am Freitag, genau ein Jahr nach der Machtübernahme, prangerte die Organisation Human Rights Watch die Verfolgung von Dissidenten, Zensur der Medien und das Verbot politischer Aktivitäten an. „Thailand ist eine politische Diktatur, die Macht liegt in den Händen eines einzigen Mannes“, sagte Brad Adams, Asien-Direktor von Human Rights Watch.

Mindestens 750 Menschen seien vom Militär einbestellt, festgehalten und verhört worden, darunter vor allem Mitglieder der Partei, die die gestürzte Regierung stellte, sowie Journalisten. Mindestens 22 seien verurteilt worden. „Das Risiko, dass Leute einfach verschwinden, und das Risiko von Folter und anderen Misshandlungen steigen deutlich, wenn Festgenommene ohne Kontakt zur Außenwelt in Militärgewalt festgehalten werden“, sagte Adams.

Er appellierte an Regierungen in aller Welt, Druck auf die Junta auszuüben, damit die Grundrechte wieder hergestellt werden und Thailand zu einer demokratischen Regierung zurückkehren kann.

Putschführer Prayuth Chan-ocha stürzte die gewählte Regierung am 22. Mai 2014 nach wochenlangen Straßenprotesten. Die Demonstranten warfen der Regierung Korruption und Vetternwirtschaft vor.

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