„Islamischer Staat“ und PKK: Tote und Festnahmen in der Türkei

Bei Kämpfen zwischen der türkischen Armee und PKK-Rebellen sterben mehr als 20 Menschen. In Istanbul werden derweil 50 IS-Verdächtige festgenommen.

Anti-Regierungsproteste in Istanbul

13.10.2015: Anti-Regierungsproteste in Istanbul. Foto: dpa

ANKARA ap/afp | Bei heftigen Kämpfen im Südosten der Türkei sind mehr als 20 Menschen getötet worden, vier Soldaten und rund 20 Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Wie am Sonntag aus türkischen Sicherheitskreisen zu erfahren war, tobten die Kämpfe seit mehreren Tagen in der Bergregion Daglica nahe der Grenze zum Irak. Die Armee setzte zur Bekämpfung der kurdischen Aufständischen auch Hubschrauber ein.

Die PKK hatte Ende Juli den Kampf gegen die türkischen Sicherheitskräfte wieder aufgenommen, vor einer Woche aber eine Waffenruhe ausgerufen. In den vergangenen Wochen wurden bei Angriffen der PKK mehr als 150 Soldaten und Polizisten getötet. Die türkische Armee geht immer wieder mit Waffengewalt gegen Stellungen der PKK in der Türkei und im Norden Iraks vor.

Der Konflikt zwischen der PKK und der Führung in Ankara dauert seit 1984 an. In dem Konflikt um die Kurdengebiete wurden bereits rund 40.000 Menschen getötet.

Derweil sind bei Razzien sind in Istanbul am Sonntag rund 50 Menschen festgenommen worden, die Beziehungen zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ haben sollen. Bei den Verdächtigen handele es sich ausschließlich um Ausländer, die geplant hätten, in die Konfliktgebiete in Syrien und im Irak zu reisen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Sie seien vor kurzem in der Türkei angekommen und beobachtet worden. Die Razzien hätten an 17 verschiedenen Orten stattgefunden.

In der vergangenen Woche waren bei zwei Selbstmordattentaten auf eine Friedenskundgebung in der Hauptstadt Ankara 102 Menschen getötet worden. Unbestätigten Berichten zufolge wurden die Angriffe von einer türkischen Zelle des IS ausgeführt. Unter dem Druck seiner Verbündeten hat die Türkei die Sicherheitsvorkehrungen an seiner 910-Kilometer langen Grenze zu Syrien verstärkt, um zu verhindern, dass IS-Kämpfer ein- und ausreisen.

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