Integrationsarbeit: Am Ankommen arbeiten

Der syrische taz lab Praktikant Abdullah Khazmeh über deutsche Pünktlichkeit und warum er Berlin so mag.

Einer der Lieblingsorte des Autoren: der Biergarten Bild: dpa

Von ABDULLAH KHAZMEH

Berlin kenne ich inzwischen relativ gut, weil ich seit zweieinhalb Jahren dort wohne: es ist eine offene, große und schöne Stadt, in der es alle Staatsbürger der Welt gibt und viele Veranstaltungen, bei denen ich mit anderen Kulturen in Kontakt komme. Auch die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel rund um die Uhr finde ich ganz toll.

Ich bin sehr offen, wie Berlin. Deshalb liebe ich diese Stadt. Ich freue mich immer, wenn ich einen Deutschen kennenlerne. Dann lade ich ihn zum typisch syrischen Essen und Trinken ein und umgekehrt lädt er mich zu typisch berlinerischem, deutschem Essen ein.

Ich habe mehrere Lieblingsplätze in Berlin, wie zu Beispiel Biergärten oder Gartencafés. Besonders gefällt mir, wenn ich mich dort im Sommer hinlegen und ein Bier genießen kann. Es gibt auch einige Museen, die ich fantastisch finde, wie zum Beispiel das Jüdische Museum.

Ruhige Wochenenden am Weißensee

Da wo ich wohne, ist es am Wochenende wunderbar ruhig. Ich kann viel schlafen und Montagmorgen stehe ich gut erholt auf. Jeden Morgen jogge ich einige Runden durch den Park. Dann gehe ich oft zum Weißensee, wo ich gerade wohne.

➡ Wann? Samstag, 21. April 2018

 

➡ Wo? Haus d. Kulturen d. Welt

John-Foster-Dulles-Allee 10

10557 Berlin

 

➡ Was? Der große taz-Kongress zum Thema Arbeit

 

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Dort setze ich mich hin und schaue mir die schöne Umgebung an. Sehr oft lese ich dort am See einen Roman mit einem Kaffee, rauche eine Zigarette und erinnere mich an die guten Zeiten, die ich in Syrien erlebt habe.

Die Deutschen sind berühmt für die Pünktlichkeit und man muss sich daran halten. Erst dachte ich, neun Uhr bedeutet: neun Uhr und fünf Minuten. Aber nein: neun Uhr bedeutet acht Uhr fünfundfünfzig. Das finde ich toll und ich habe mich daran gewöhnt.

Nach zweieinhalb Jahren in Deutschland, nachdem ich die deutsche Sprache gelernt und die deutsche Kultur und die deutschen Werte kennengelernt habe, fühle ich mich nicht mehr nur als Syrer, sondern auch als Deutscher. Ich bin „Sytscher“.