Illegale Musikdownloads gehen zurück: Digital und immer häufiger legal

Vertreter der Musikbranche aus der ganzen Welt treffen sich im Süden Frankreichs und zeigen sich zuversichtlich. Der Grund: Immer mehr Menschen laden ihre Musik legal herunter.

Musikhören heutzutage. Bild: dpa

CANNES afp | Nach zehn Jahren Krise zeigt sich die Musikbranche vor Beginn der 46. Internationalen Musikmesse MIDEM in Südfrankreich nun wieder etwas zuversichtlicher. In der Welt der digitalen Musik gebe es wieder "gute Gründe für Optimismus", sagte der Direktor des Weltverbandes der Phonoindustrie (IFPI), Frances Moore, in Cannes, wo die MIDEM am Samstag ihre Tore öffnet. Bis Dienstag wollen sich in der Stadt am Mittelmeer rund 750 Vertreter der Branche aus aller Welt treffen.

Dem Verband zufolge erlebte die Branche im vergangenen Jahr ein beispielloses Wachstum, was auf einen Rückgang des illegalen Herunterladens von Musik im Internet zurückzuführen sei: Beim Verbraucherverhalten sei eine "Revolution" festzustellen, heißt es beim IFPI, der sich für die Urheberrechte von Musikern einsetzt. So sei die Zahl von Anbietern wie Spotify, Deezer und Sony's Music Unlimited, die weltweit gegen Entgelt legales Musikhören im Internet ermöglichen, im vergangenen Jahr von 23 auf 58 gestiegen.

Die Zahl der Abonnenten solcher Musikanbieter schnellte nach Angaben des IFPI 2011 um 65 Prozent auf weltweit rund 13,4 Millionen empor, den Jahresumsatz der digitalen Musikbrache beziffert der Verband auf rund vier Milliarden Euro. Dennoch stelle der Übergang von physischen Tonträgern auf digitale Musik die Branche nach wie vor vor Herausforderungen, heißt es in einem Bericht des Verbandes. Auch das illegale Herunterladen bleibe eine Bedrohung: Den Statistiken des IFPI zufolge bedient sich weltweit noch immer jeder vierte Internetnutzer bei nicht zugelassenen Anbietern.

Die Frage, wie Musiker für ihre Arbeit bezahlt werden, bleibt den Organisatoren der Messe zufolge daher auf der Tagesordnung. Der Einfluss von Internetriesen wie Google, Amazon, Facebook und YouTube auf die Musikbranche soll ein weiteres Schwerpunktthema sein.

Begleitet wird die viertätige Messe von Livekonzerten bekannter Künstler. Erwartet werden unter anderen die britische Gruppe Coldplay, der junge Kanadier Justin Bieber, die belgische Soul-Sängerin Selah Sue und das britische Pop-Duo The Ting Tings, von dessen Debüt-CD We Started Nothing weltweit bereits zwei Millionen Exemplare verkauft wurden.

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