Hauptstadtbüro der „Sächsischen Zeitung“: Ende in Berlin

Die „Sächsische Zeitung“ schließt ihr Hauptstadtbüro. Wer die Berichterstattung von dort übernimmt, ist noch unklar.

„Ressourcen in Sachsen“ bündeln, heißt es bei der „Sächsischen Zeitung“ – ist ja auch schön dort Foto: Sebastian Kahnert/dpa

BERLIN taz | Die Sächsische Zeitung schließt im kommenden Jahr ihr Berliner Büro. Wann genau, sei noch unklar, so Chefredakteur Uwe Vetterick gegenüber der taz. Aus Redaktionskreisen hieß es zuletzt zum ersten Januar. Die Texte aus der Hauptstadt sollen dann von einem Kooperationspartner kommen, der „inhaltlich handwerklich und menschlich“ zur Zeitung passen müsse, so Vetterick weiter. Gerüchte, die Zeitung würde Texte aus Berlin künftig von Madsack kaufen, deren Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mehrere Lokalzeitungen beliefert, bestätigen weder Uwe Vetterick, noch Madsack.

Hintergrund der Entscheidung, das Büro zu schließen seien wirtschaftliche und publizistische Gründe gewesen. In Zeiten enger werden Ressourcen habe man sich entschlossen, seine Ressourcen auf Sachsen zu konzentrieren, so Vetterick. Gleichzeitig schafften die Regionalzeitungsketten in Berlin große Büros und Redaktionen. Gegen diese Verbünde könne die Sächsische Zeitung allein nicht ankommen. Betroffen von der Schließung sind zwei Redakteure und eine Sekretärin. Mit den Mitarbeitern sei man im Gespräch über ihre Zukunft.

Auf den Fluren in Dresden fürchtet man, dass dies nur der Anfang einer größeren Sparwelle ist, an deren Ende der gesamte überregionale Mantel-Teil von einem anderen Verlag zugekauft werden könnte. Uwe Vetterick verneint zwar, dass es solche Pläne gibt. Er sei aber „grundsätzlich offen, über Kooperationen nachzudenken“.

Die Sächsische Zeitung war bislang eine der wenigen lokalen, die sich noch ein eigenes Berlin-Büro geleistet hat. Viele Zeitungen haben die Hauptstadtberichterstattung ausgelagert, zum Beispiel an einen der beiden Großregionalverlage Madsack (u.a. Leipziger Volkszeitung, Ostsee-Zeitung, Hannoversche Allgemeine) oder die Funke Mediengruppe (Thüringer Allgemeine, Westdeutsche Allgemeine, Hamburger Abendblatt). Zuletzt gab es Gerüchte, dass auch Dumont überlegt, die Mantelteile für seine Kölner Blätter, Stadtanzeiger und Express, an Funke oder Madsack auszulagern. Eine Bestätigung von einer der beiden Seiten gab es dafür bislang nicht.

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