Gruppenphase Champions League: BVB hält gut dagegen

Zweimal Untentschieden: Borussia Dortmund spielt stark gegen Real Madrid. Bayer Leverkusen bekommt in Monaco einen späten Gegentreffer.

André Schürrle jubelt nach seinem Tor

2:2 – André Schürrle hat getroffen Foto: dpa

DORTMUND/MONACO dpa | Durch ein spätes Tor von Joker André Schürrle hat sich Borussia Dortmund in einem hochklassigen Duell mit Titelverteidiger Sieger Real Madrid in der Champions League zurückgemeldet. Die Elf von Trainer Thomas Tuchel erkämpfte sich am Dienstag ein hochverdientes 2:2 (1:1) und bleibt mit vier Punkten Spitzenreiter in Gruppe F.

Der eingewechselte Schürrle erzielte in der 87. Minute mit einem Schuss in den linken oberen Torwinkel den 2:2-Ausgleich. Zuvor war Real vor 65.849 Zuschauern durch Ronaldo (17.) und Raphael Varane (67.) zweimal in Führung gegangen. Für den ersten Ausgleich hatte Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang gesorgt(43.). Damit wurde der BVB für einen starken Auftritt belohnt.

Beide Mannschaften waren vom Start weg gleich auf Betriebstemperatur, das übliche Abtasten fiel weg. Zwei Freistöße brachten gleich in der Anfangsphase die ersten Torchancen auf beiden Seiten. Erst scheiterte Ronaldo an Roman Bürki (2.), dann war auf der Gegenseite Keylor Navas gegen Gonzalo Castro zur Stelle (4.). Danach übernahm der BVB die Regie.

Die großen Anstrengungen wurden nicht belohnt, auch weil der englische Schiedsrichter Mark Clattenburg nach einem Dortmunder Freistoß von Aubameyang ein Handspiel von Ronaldo übersah (12.). Umso bitterer, dass Real gleich seine erste Chance aus dem Spiel heraus eiskalt nutzte. Eingeleitet von Weltmeister Toni Kroos gelangte der Ball über James Rodriguez und Gareth Bale zu Ronaldo, der sich die Chance nicht nehmen ließ.

Der Rückstand schockte

Dortmund nur kurz

Der Rückstand schockte die Dortmunder nur kurz, Ousmane Dembélé verpasste nur wenig später den Ausgleich mit einem Schuss übers Tor (25.). Außerdem prüfte Abwehrspieler Sokratis den Real-Keeper mit einem Kopfball (34.). War Navas in dieser Szene noch zur Stelle, leistete er sich kurz vor der Pause bei einem Freistoß von Raphael Guerreiro einen Fauxpas. Der Costa-Ricaner faustete den Ball gegen Abwehrspieler Varane, so dass Aubameyang anschließend nur noch einschieben musste.

Es war der verdiente Lohn der Borussia, die im ersten Durchgang mehr als 60 Prozent Ballbesitz hatte und auch zu Beginn der zweiten Halbzeit den Vorwärtsgang einlegte. Dembélé mit einem Schuss über das Tor und Aubameyang, der Navas erneut prüfte (jeweils 51.), besaßen weitere gute Gelegenheiten.

Doch wieder schlug Real eiskalt zu. Nach einer Flanke setzte Karim Benzema den Ball an Latte und Pfosten, den Abpraller musste Varane nur über die Linie drücken. Dortmunder gaben nicht auf. Im Gegenzug zwang Guerreiro den Real-Schlussmann zu einer Parade (69.). Kurz vor Schluss durften die Dortmunder aber doch noch dank Schürrle jubeln.

AS Monaco – Bayer Leverkusen 1:1

Ein bitteres Gegentor in letzter Sekunde hat Bayer Leverkusen den ersten Sieg in der Champions League noch gekostet. Mit einem Volleyschuss rettete Kamil Glik der AS Monaco am Dienstagabend beim 1:1 (0:0) einen Punkt. Chicharito hatte Bayer mit einem Kopfballtreffer nach 74 Minuten in Führung gebracht.

Hinten halbwegs stabil, offensiv weitgehend harmlos – im erst fünften Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten auf internationaler Ebene lief alles schnell auf ein Spiel mit wenigen Chancen hinaus. Beide Teams konzentrierten sich in erster Linie aufs Verteidigen – und agierten in der Offensive ohne große Ideen, ohne viel Esprit.

Moskau – Tottenham 0:1

Sporting - Legia 2:0

Leicester – Porto 1:0

Kopenhagen – Brügge 4:0

Zagreb – Juventus 0:4

Sevilla – Lyon 1:0

So richtig änderte sich das vor rund 9.000 Zuschauern erst mit Joker Admir Mehmedi, der nach seiner Einwechselung sogleich Chicharitos Tor in eleganter Manier vorbereitete. Doch in der Nachspielzeit schaffte Glik noch den Ausgleich.

Die defensive Ausrichtung machte sich zumindest insofern bezahlt, als dass auch die Monegassen in Halbzeit eins mit wenigen Ausnahmen vorne kaum etwas ausrichten konnten. Nur einmal musste Keeper Bernd Leno einschreiten, als Valere Germain von Bernardo Silva stark bedient wurde (32. Minute). Die beste Gelegenheit der Gastgeber vergab allerdings Thomas Lemar eine Minute vor der Pause, als er aus 16 Metern zum Abschluss kam, aber knapp rechts am Tor vorbei zielte.

Auf der anderen Seite konnte sich die Bayer-Offensivabteilung ohne den langzeitverletzten Karim Bellarabi bis zum Pausenpfiff gar nur einmal in Szene setzen. Chicharito fand sich nach Vorarbeit von Kevin Volland, der zunächst den Vorzug vor Mehmedi erhalten hatte, auf der halblinken Seite in aussichtsreicher Position wieder – scheiterte jedoch an Monacos Torwart Danijel Subasic (45.+1).

Nach Wiederanpfiff brauchten Schmidts Profis früh Glück, um nicht in Rückstand zu geraten. Ein abgefälschter Schuss von Bernardo Silva aus kurzer Distanz schrammte nur knapp am Bayer-Tor vorbei. Ansonsten blieb alles wie gehabt, auch wenn die Leverkusener etwas mutiger wurden: viel Geplänkel, kaum Chancen, und das auf beiden Seiten.

Die Einwechslung von Ex-Nationalspieler Stefan Kießling nach etwas mehr als einer Stunde sorgte kaum für neuen Offensivschwung, die von Mehmedi dafür umso mehr: Mit einem schönen Heber auf Chicharito leitete der Schweizer Nationalspieler den einzigen Bayer-Treffer ein, ehe Glik die Hoffnung auf drei Punkte zerstörte.

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