Gruppe B: Portugal – Marokko: Ein Kopfball von Ronaldo reicht

Er hat's schon wieder getan. Dank CR7 schlägt Portugal Marokko 1:0 und führt damit in der Gruppe B. Für die Nordafrikaner hingegen ist die WM vorbei.

Cristiano Ronaldo streckt beim Marokko-Spiel die Zunge raus

Hat es mal wieder allen KritikerInnen gezeigt: Cristiano Ronaldo Foto: AP

Die Voraussetzungen: Das Team um den Madeirenser Ronaldo hat einen Punkt. Den hat es in dem Spiel gegen die hoch favorisierten Spanier geholt. Die Marokkaner haben keinen Punkt, weil sie sich im ersten Vorrundenspiel von den Iranern durch ein Eigentor haben besiegen lassen.

Das Ergebnis: 1:0 (1:0)

Das Spiel: In den ersten Minuten läuft das Match so wie man es sich vorher auch gedacht hatte: In der 4. Minute steht Ronaldo vorm Tor, kriegt einen Ball auf den Kopf und köpft den Ball dann aufs Tor und ins Tor. Es ist sein vierter Treffer bei dieser WM (in zwei Spielen!) und sein 85. Länderspieltor. Ein Rekord. So viele Tore hat kein anderer Europäer je für sein Land erzielt. Zum Vergleich: EM-Versager Lothar Matthäus schoss in 150 Länderspielen gerade mal 23 Tore.

Wer nun dachte, das war das Spiel, lag falsch. Schon in der 12. Minute kommt Marokko zu einem Kopfball, der aber nicht so stark wie der von Ronaldo ist und vom portugiesischen Keeper gehalten wird. Den Rest der ersten Halbzeit bestimmt vor allem Marokko. Und die erste Hälfte der zweiten Halbzeit auch. Zweikämpfe, Wendikgeit, Schnelligkeit, Leidenschaft und zig gute Chancen hat nicht das Team von Trainer Fernando Santos, sondern das Team von Trainer Hervé Renard.

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Die Marokkaner spielen so sympathisch, schön, überzeugend. Das einzige Problem, was sie haben: Wie kommt der Ball ins Tor? Nach gefühlt 27, ach was, 57 Torschüssen drüber, drunter und daneben und das bis zur letzten der insgesamt 95 Minuten steht am Ende eben doch einfach nur eine dicke, große Null vor Marokko und damit dürfen sie als erstes Team der WM nach Hause fahren oder einen durchziehen.

Szene des Spiels: Ronaldos Sprung nach seinem Tor. Ein Riesenhüpfer mit Luftschritten und Modern-Dance-Abschluss. Irgendwas war daran zwar auch recht unfertig. Aber irgendwas daran auch sehr süß. Mit der Süßigkeit Ronaldos war es in der 84. Minute wieder vorbei, als er zum zweiten Mal einen Freistoß mitten in die marokkanische Mauer schoss – pumm!!!! – und sich in der Spielszene direkt danach fallen lässt wie eine Meisterschwalbe und dafür auch noch den Videobeweis mit der typischen Handbewegung einfordert.

Frage des Spiels: Warum hat Marokko, das so nah an Madeira/Portugal liegt, nicht auch irgendeinen Inselstürmer zum Torjäger ausgebildet?

Was nun? Portugal schiebt sich damit auf Platz 1 der Tabelle. Marokko ist damit auf dem letzten Platz und hat damit keine Chance mehr aufs Achtelfinale, es sei denn eines der anderen Teams wird noch disqualifiziert, was aber ein Novum in der WM wäre.

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