Große Sondierungsgespräche: Es wird gesprochen
Am Freitag treffen sich Union und SPD, um darüber zu sprechen, ob man über ein Koalition spricht. Während Team SPD steht, muss die Union noch nominieren.
Nag nag, wie die Ostdeutschen sagen, im Westen: quak. Bild: dpa
BERLIN dpa | Die Union und die SPD kommen an diesem Freitag zu ersten Sondierungsgesprächen über eine große Koalition zusammen. Die Vertreter beider Seiten treffen sich um 13 Uhr in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin, teilte die CDU-Geschäftsstelle mit. Ob es eine zweite Sondierungsrunde geben wird, ist offen. Die Union kann sich auch Gespräche mit den Grünen vorstellen. Einen Termin gibt es dafür noch nicht.
Nach einer Entscheidung der Spitzen von Union und SPD über Koalitionsverhandlungen will die SPD ihren am vorigen Freitag formal nur unterbrochenen Parteikonvent mit 200 Delegierten fortsetzen. Dieser beschließt dann endgültig über die Aufnahme förmlicher Verhandlungen. Der Zeitpunkt dafür ist offen. Über einen Koalitionsvertrag sollen dann alle rund 470 000 SPD-Mitglieder entscheiden.
Die SPD geht mit einer sechsköpfigen Delegation in die Gespräche: Parteichef Sigmar Gabriel, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz, der gescheiterte Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Generalsekretärin Andrea Nahles.
Bei der Union sind Bundeskanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer, Unionsfraktionschef Volker Kauder und CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt gesetzt. Darüber hinaus dürften die Generalsekretäre Hermann Gröhe (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU) und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla dabei sein. Ferner wird erwogen, mit Wolfgang Schäuble den Finanzexperten der Union mit an den Tisch zu setzen.
Leser*innenkommentare
Andreas Urstadt
Gast
Zu den Verhandlungen gehoert doch wohl auch NSA, Buergerrechte ...
antares56
Das dumme ist doch, dass die CDU jetzt gut die SPD gegen die Grünen ausspielen kann! Und sowohl SPD als auch Grüne machen mit.
Das mag die Aussicht des Führungspersonals auf jeweils gut bezahlte und machtintensive Posten in der Regierung sein. Wer will sich da schon zurückstellen? Leute wie Trittin, Steinmeier etc auf jeden Fall nicht!
Denn nach ihrer vorherigen Macht wollen sie jetzt auf jeden Fall eine Altersversorgung - so sollte mal ein normaler Arbeiter reagieren.
Aleksandr Orlov
Gast
Die CDU muss niemand gegen jemand ausspielen.
Da die SPD ohnehin dasselbe will wie die CDU und die grüne FDP jetzt auch, wie soll das mit dem Ausspielen gehen?
Alle einig, es geht nur um die Posten.
Es lebe das neoliberale Kartell mit viermal FDP.
Tim Leuther
Das "Kartell" wurde aber gewählt. Das nennt man Demokratie.
Das unser Parteisystem sehr fluid ist, haben Piraten und AfD ja gezeigt.
Tim Leuther
Bezweifel dass das passiert. Wenn das der Plan der CDU wäre, dann hätten Sie nicht so gegen Schwarz-Grün geschossen.
Deren Plan ist ein anderer: Sie wollen die Verhandlungen so machen das die Öffentlichkeit (die die Groko will) ein Scheitern der Verhandlungen der SPD zuschreiben würde - mit entsprechenden Konsequenzen bei Neuwahlen.