Gift in Kleidern und im Spielzeug: Reizende Jeanshosen

Die EU feiert einen Pseudoerfolg gegen Gift in Kleidern und Spielzeugen. Auch dank weniger Kontrollen werden in Europa weniger gefährliche Produkte entdeckt.

Reizende Jeanshosen? Weniger Kontrollen, weniger reizende Kleidungsstücke. Bild: reuters

BRÜSSEL afp/taz | In Europa sind im vergangenen Jahr deutlich weniger gefährliche Produkte entdeckt worden als noch 2010, als ein Rekord verzeichnet wurde. 1.803 Produkte registrierte das EU-Schnellwarnsystem Rapex im Jahr 2012, die anschließend vom Markt genommen oder zurückgerufen werden mussten. Sie gefährdeten laut EU-Kommission die Gesundheit oder die Sicherheit von Verbrauchern. 2010 waren es 20 Prozent mehr.

Allerdings räumt die EU-Kommission ein, dass der Rückgang auch auf gekürzte Mittel und Personalknappheit in den Behörden der Mitgliedsländer zurückgehen könnte. Trotzdem sieht sie ein Zeichen dafür, dass sich das System inzwischen bewährt hat. 2010 entfielen noch 58 Prozent der Warnhinweise auf chinesische Produkte, im vergangenen Jahr waren es mit 54 Prozent etwas weniger.

Mit 423 Warnungen lagen Textilien an der Spitze, die Reizungen auslösen können. Danach folgten riskante Spielzeuge, an denen Kinder ersticken können, mögliche Stromschläge bei Elektrogeräten und giftige Kosmetika. Fast jedes fünfte bedenkliche Produkt kam aus Europa selbst. Auch 43 Produkte aus Deutschland lösten eine Warnung aus.

Verbraucher können sich an Siegeln orientieren: Textilqualität garantiert der ÖkoTex Standard 100, elektrische Sicherheit das VDE-Siegel, die pädagogische Eignung „Spiel gut“. Das CE-Siegel der EU dagegen, das auf vielen Spielzeugen prangt, wird nicht unabhängig kontrolliert.

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