Fulminanter Börstenstart von Twitter: Aus 26 Dollar wurden 45

Am ersten Handelstag ist der Kurs von Twitter stark angestiegen. Das Unternehmen hatte offenbar Lehren aus dem verpatzen Start von Facebook gezogen.

Da oben ist der Kurs. Bild: dpa

NEW YORK dpa | Twitter ist am Donnerstag mit deutlichen Kurszuwächsen an der Börse gestartet. Der erste Kurs lag in New York bei 45,10 Dollar, danach kletterte das Papier weiter. Dabei hatte Twitter bereits den Ausgabepreis mit 26 Dollar noch über der jüngst angehobenen Spanne von 23 bis 25 Dollar angesetzt. Twitter hatte vor zwei Monaten schon den Start der Börsenvorbereitungen zuerst per Tweet verkündet.

Die Einnahmen des Börsengangs belaufen sich auf zunächst 1,8 Milliarden Dollar oder umgerechnet 1,3 Milliarden Euro. Rechnet man die sogenannte Mehrzuteilungsoption hinzu – extra Aktien, die bei entsprechender Nachfrage auf den Markt kommen – sind es 2,1 Milliarden Dollar. Zusammen mit den Anteilsscheinen, die bei den Alteigentümern verbleiben, liegt die Bewertung von Twitter zum Ausgabepreis bei 14,2 Milliarden Dollar – recht viel für ein sieben Jahre junges Unternehmen, das Verluste schreibt.

Zum Vergleich: Facebook ist rund 120 Milliarden Dollar schwer. Kurz nach dem Börsengang im Mai vergangenen Jahres sah das aber noch ganz anders aus: Technische Pannen zum Handelsstart und die Sorge mit Blick auf schwache Werbeeinnahmen auf Smartphones hatten den Facebook-Kurs zwischenzeitlich um die Hälfte fallen lassen. Mittlerweile liegt er um 29 Prozent über dem Preis zum Börsenstart.

Twitter hatte aus dem verpatzten Börsenstart von Facebook seine Konsequenzen gezogen. Das Unternehmen wählte die traditionsreiche New York Stock Exchange statt der rein elektronischen Technologiebörse Nasdaq als Handelsplatz. Zudem wies Twitter ausdrücklich darauf hin, dass zuletzt bereits 70 Prozent der Werbeeinnahmen von mobilen Geräten stammten.

Twitter hat gut 230 Millionen aktive Nutzer, die täglich etwa 500 Millionen Tweets absetzen. Das Unternehmen macht sein Geld vor allem mit Werbebotschaften im Nachrichtenstrom dieser Nutzer. In den ersten neun Monaten des Jahres hatte sich der Umsatz dadurch auf 422 Millionen Dollar verdoppelt. Gleichzeitig lief aber ein Verlust von 134 Millionen Dollar auf, ebenfalls doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.