Freundschaftsspiel Deutschland – USA: Für Gibraltar wird's schon reichen

Gut begonnen, stark abgebaut: In Köln verliert Weltmeister Deutschland gegen die USA mit 1:2. 40 Minuten schöner Fußball reichen nicht.

Jürgen Klinsmann und Jogi Löw

Einer freut sich, einer nicht: die Trainer Klinsmann (l.) und Löw nach dem Spiel Foto: dpa

KÖLN dpa | Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat einen erfolgreichen Heim-Abschluss zum Ende einer komplizierten Saison verpasst. Gegen die USA setzte es nach 40 lustvollen Minuten und dem Führungstreffer von Mario Götze (12. Minute) eine bittere 1:2 (1:1)-Niederlage. Für die USA erzielten Mix Diskerud (41.) und Bobby Wood vom Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue (87.) vor 40.348 Zuschauern in Köln die Treffer zum verdienten Sieg.

Damit holten die Amerikaner am Mittwochabend den ersten Länderspiel-Sieg im Land des vierfachen Weltmeisters. Am Samstag wird die Aufgabe für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw im EM-Qualifikationsspiel in Faro gegen Gibraltar allerdings leichter. Dann soll es vor dem Sommerurlaub den erwarteten klaren Sieg und drei Punkte auf dem Weg zur EM 2016 geben.

Löw hatte von seiner Mannschaft im letzten Heimspiel vor der Sommerpause Konzentration und Engagement gefordert, tatsächlich klappte das Umschalten vom Ferien- in den Wettkampfmodus erstaunlich gut. Angeführt von Kapitän Bastian Schweinsteiger in seinem 110. Länderspiel demonstrierte die DFB-Elf, dass sie noch Lust auf Fußball hat, agierte spritzig und spielfreudig. Vor allem der Gladbacher Patrick Herrmann, den Löw als 75. Neuling in seiner Amtszeit aufs Feld schickte, wirkte belebend auf das deutsche Spiel.

Der 24-Jährige trat für einen Debütanten ungemein mutig und frech auf und leitete über die rechte Seite fast alle torgefährlichen Aktionen in der ersten Halbzeit ein. Nach der Pause baute er aber ebenso ab wie einige seiner Kollegen. Mesut Özil als kluger Ballverteiler und Götze bewiesen viel Zug zum Tor. Allerdings offenbarte der Münchner Götze wie auch der deutlich abfallende Wolfsburger Reservist André Schürrle erneut Mängel im Torabschluss, die Löw schon nach dem 2:0-Sieg im März in Georgien moniert hatte.

Podolski mal wieder schwach

Die Kombinationsfreude war der deutschen Mannschaft von Beginn an anzumerken. Nach einem von Herrmann über rechts eingeleiteten Angriff lenkte Mario Götze den Ball schnell weiter auf Mesut Özil, dessen Schuss US-Keeper Brad Guzan zur ersten Parade zwang (7.). Fünf Minuten später belohnte sich die DFB-Elf für ihren schwungvollen Auftakt mit dem verdienten Führungstor – und wieder war Herrmann der Ausgangspunkt der Aktion. Der Gladbacher zog mit dem Ball am Fuß an mehreren Gegenspielern vorbei nach innen und passte auf den frei stehenden Götze, der keine Mühe hatte zu vollenden.

Der Abwehr merkte man an, dass sie in dieser Zusammensetzung bisher nicht zusammengespielt hat. Vor allem Jonas Hector und Antonio Rüdiger offenbarten auf der linken Seite gelegentliche Abstimmungsprobleme. In der 41. Minute ließ sich die defensive Notformation von einem Diagonalpass von Bradley überrumpeln. Sebastian Rudy verlor seinen Gegenspieler Diskerud aus den Augen, der unbedrängt zum Ausgleich traf.

Nach der Pause kam unter dem Jubel der Fans der Ex-Kölner Lukas Podolski für den schwachen Schürrle in die Partie, außerdem ersetzte Sami Khedira trotz fehlender Spielpraxis auf der Sechser-Position Schweinsteiger. Vom Schwung der ersten 45 Minuten war in der deutschen Elf indes nun nicht mehr viel zu sehen, dafür übernahmen die USA mehr und mehr das Kommando.

Drei Minuten vor Schluss sorgte Woods mit einem platzierten Schuss aus 18 Metern für betretene Mienen auf der deutschen Bank.

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