Flugzeugunglück bei Indonesien: Gegenstände im Meer geortet

Australische Flugzeuge haben bei der Suche nach der AirAsia-Maschine mutmaßliche Trümmer gefunden. Die chinesische Regierung hat ihre Unterstützung angeboten.

Hier startet ein Flugzeug der AirAsia im malaiischen Kuala Lumpur. Bild: ap

JAKARTA ap/afp | Indonesische Behörden teilten mit, dass australische Flugzeuge Gegenstände im Meer geortet haben. Diese gehören womöglich zur verschollenen Passagiermaschine der AirAsia. Indonesische Hubschrauber sichteten zudem Ölspuren auf dem Wasser. Beide Funde sollte geprüft werden.

Die Suche war am Montag massiv ausgeweitet worden. Indonesien, Singapur und Malaysia schickten zwölf Marineschiffe, fünf Flugzeuge, drei Helikopter und mehrere Zerstörer in das Einsatzgebiet nahe der Insel Belitung im Javasee, wo der Kontakt zu Flug QZ8501 gebrochen war. Auch die australische Luftwaffe entsandte ein Suchflugzeug. Die chinesische Regierung hat ebenfalls ihre Unterstützung mit Flugzeugen und Schiffen angeboten. Die indonesische Einsatzleitung befürchtet dessen Absturz ins Meer.

Die Passagiermaschine mit 162 Menschen an Bord war am Sonntagmorgen von indonesischen Hafenstadt Surabaya abgehoben und hatte Kurs auf Singapur genommen. Rund 42 Minuten nach dem Start verlor die Flugaufsicht jedoch den Kontakt zu dem Airbus. Im letzten Funkspruch um 06.13 Ortszeit (00.13 Uhr MEZ) bat der Pilot laut den Behörden um Erlaubnis, wegen Wolken nach links abdrehen und von 32 000 auf 38 000 Fuß steigen zu dürfen. Ein Notsignal von Flug QZ8501 habe es aber nicht gegeben. Die Maschine hätte gut eine Stunde später in Singapur landen sollen.

Erst im März war eine Maschine der Malaysia Airlines in Südostasien verschwunden. Von ihr fehlt jede Spur. Die Boeing 777 sollte mit 239 Menschen an Bord von Kuala Lumpur nach Peking fliegen. Experten glauben, dass sie ihren Kurs geändert hat und so lange flog, bis ihr der Sprit ausging und sie abstürzte. Warum dies geschah, ist nach wie vor offen.

Absturz wahrscheinlich

Auch im Fall von Flug QZ8501 geht der Einsatzleiter der Suchaktion von einem Absturz aus. Dies sei mit Blick auf die Route des Flugzeugs das wahrscheinlichste Szenario, sagte Henry Bambang Soelistyo am Montag auf einer Pressekonferenz. „Auf Basis der uns bekannten Koordinaten dürfte sich die Absturzstelle im Meer befinden. Die Hypothese lautet, dass das Flugzeug auf dem Meeresgrund liegt.“

Admiral Sigit Setiayana von der Luftwaffenbasis in Surabaya zeigte sich jedoch optimistisch, dass die vermisste Maschine bald gefunden werde. Es herrschten gute Sichtverhältnisse.

Am Flughafen Surabaya suchten Dutzende besorgte Angehörige die Passagierliste nach dem Namen ihrer Lieben ab. Etliche weinten und hielten sich in den Armen. Nias Adityas, eine Hausfrau aus Surabaya, überwältigte der Kummer, als sie den Namen ihres Ehemannes Nanang auf der Liste fand. „Er hatte mir eben noch gesagt: 'Preist Gott, das neue Jahr bringt eine Menge Glückj“, sagte sie unter Tränen.

Für die in Malaysia ansässige Billigfluglinie Air Asia ist es der erste derartige Vorfall. Nach ihren Angaben saß im Cockpit ein erfahrener indonesischer Pilot mit rund 6100 Flugstunden mit einem französischen Co-Piloten. An Bord waren zudem fünf Mitarbeiter in der Kabine und 155 Passagiere, darunter 16 Kinder und ein Baby.

Billigflüge auf Langstrecken umgestellt

Sechs der Fluggäste stammen nach Behördenangaben aus dem Ausland, darunter drei Südkoreaner und jeweils eine Person aus Singapur, Großbritannien und Malaysia. Bei den anderen Passagieren handelt es sich um Indonesier.

Nach Angaben von Airbus wurde das vermisste Air-Asia-Flugzeug im Oktober 2008 ausgeliefert. Die Maschine hat rund 23 000 Flugstunden in 13 600 Flügen angesammelt. Nach Angaben von Air Asia wurde es am 16. November planmäßig gewartet.

Air Asia dominiert die Billigflüge der Region seit Jahren. Lange bediente die Airline vor allem kurze Strecken zwischen den Metropolen Südostasiens. Erst kürzlich legte die Schwestergesellschaft Air Asia X aber auch Langstreckenflüge auf.

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