Flüchtlingspolitik auf griechischer Insel: Kos will den Hotspot nicht

Der Bürgermeister von Kos fordert, die Errichtung eines Flüchtlings-Hotspots auf der Insel zu stoppen. Er fürchtet gewalttätige Proteste und sinkende Einnahmen

Polizisten stehen einer Gruppe Menschen gegenüber, zwischen ihnen steht ein blauer Müllcontainer

Die Inselbewohner_innen haben das Gelände, auf dem der Hotspot entstehen sollen, besetzt. Foto: dpa

ATHEN afp | Der Bürgermeister der griechischen Insel Kos hat die Regierung in Athen aufgerufen, auf die Einrichtung eines sogenannten Hotspots zur Registrierung von Flüchtlingen auf der Insel zu verzichten. Andernfalls fürchte er gewalttätige Proteste von Inselbewohnern, schrieb Giorgos Kiritsis in einem Brief an Ministerpräsident Alexis Tsipras, den die amtliche Nachrichtenagentur ANA am Sonntag veröffentlichte.

Vor einigen Tagen war es bereits zu Auseinandersetzungen von Einwohnern mit der Polizei in der Nähe des Geländes gekommen, auf dem das Registrierzentrum auf Druck der EU gebaut werden soll. Dabei wurden drei Menschen verletzt.

Die griechische Regierung sandte daraufhin mehr Polizisten nach Kos, was der Bürgermeister nun einen Fehler nannte. Die Sicherheitskräfte sollten wieder abberufen werden, um die Lage zu entschärfen, schrieb er an Tsipras. Unter dem Druck der EU, die Kontrollen an der griechisch-türkischen Seegrenze zu verbessern, hat Athen zugesagt, die Hotspots auf Kos und vier weiteren Ägäis-Inseln bis Mitte Februar fertigzustellen.

Während sich die Verwaltungen auf den Inseln Lesbos, Leros, Samos und Chios einverstanden erklärten, protestierte Kos von Anfang an gegen das Vorhaben. Die dortige Verwaltung fürchtet, dass die langfristige Anwesenheit von Flüchtlingen dem Tourismus schadet. Behördenvertreter schlugen vor, die Flüchtlinge zwar auf Kos zu registrieren, dann aber sofort weiterzuschicken.

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