Feministische Plattform: Saufen statt Bascha Mika

Grüne Frauen haben jetzt ihre eigene Netzplattform. Man hofft auf Debatten von außen. Männer und Nicht-Grüne dürfen auch mitmachen.

Die Blogbetreiberinnen machen deutlich: Wir sind nicht unsichtbar Bild: imago/Blickwinkel

Frau Holofernes gibt keinen Cent für Bascha Mika aus. Frau Holofernes heißt nicht Judith mit Vornamen, so wie die Sängerin, die mal eine „Heldin“ war. Frau Holofernes hat keinen Vornamen, ist eine „Wessibesserin, Spionin in der Männer-WG, hauptberuflich grün und nebenberuflich Rabenmutter“. So steht das in einem Blog, das heute Morgen online ging.

Es heißt „Grün ist Lila“ und ist die neue feministische Plattform grüner Frauen, die meinen, dass über Sexismus, Gewalt gegen und schlechte Renten für Frauen nicht genug gesagt werden kann. Das Blog soll aber keine Abwurfstelle für „grüne Programmatik und Pressemitteilungen“ sein, wie Gesine Agena, frauenpolitische Sprecherin der Partei, sagt. Eher erhoffen sich die Akteurinnen frische „Debatten und Reflexionen von außen“. Die seien bei den Grünen derzeit „ein bisschen zu kurz geraten“.

Mitmachen darf jede und jeder – ja auch Männer und Nicht-Grüne – solange die Netiquette eingehalten wird. „Wir sind da extrem offen“, sagt Agena.

Vorerst schreiben grüne Urgesteine wie Renate Künast, die in ihrer Partei gefühlt schon alles war und selbst ein bisschen frischen Wind bräuchte. Ihr Text kreist um alten und neuen Feminismus, die Quote, gläserne Decken und Stereotype. Alles richtig und grundanständig, aber langweilig.

Frau Holofernes ist da weniger political correct. Vorschriften kann sie offensichtlich gar nicht leiden, auch nicht von Frauen. Zumindest will sie sich von Ex-taz-Chefredakteurin Mika nicht sagen lassen, dass sie feige sei und immer unsichtbarer werde, je mehr Falten sie bekomme, so wie das Mika in ihren Büchern propagiert. Die 17,99 Euro, die das jüngste Mika-Buch kostet, legt Holofernes besser an: „Für dieses Geld kann ich mir am Wochenende einen Rausch ansaufen.“

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