Facebook und personalisierte Werbung: 40 Mitarbeiter stehen auf "Kinky Sex"

Das Online-Netzwerk Facebook erlaubt es Werbetreibenden, ihre Zielgruppe bis ins Detail zu bestimmen - Wohnort, Interessen und mehr. Das kann peinlich werden.

Die Frage ist, wieviel Facebook über Dich weiß - und preisgibt. Bild: dpa

Das Unterhaltungs-Blog "Gawker", bekannt für seinen genussvoll schnippischen Ton, wagte vergangenen Freitag ein interessantes Experiment: Lassen sich über Facebooks personalisierbare Werbeplattform schrägere Details über die Angestellten des Social Networks herausfinden?

Die Antwort: Sehr gut. Wie sich herausstellte, stehen immerhin 40 der Angestellten des Konzerns auf weniger traditionelle Sexualpraktiken ("Kinky Sex"). "Nicht schlecht für eine Firma mit 3000 Mitarbeitern."

Anschließend spielte "Gawker" noch ein bisschen mehr mit der für jedermann zugänglichen Schnittstelle herum: So ergab sich unter anderem, dass eine konservative Kirche immerhin 60 schwule Fans hatte und es bei der Coca-Cola Company sage und schreibe 320 Pepsi-Fans gibt. Die Bastelstunde zeigt, was mit Facebook-Anzeigen so alles möglich ist.

Es reicht aus, dass mindestens 20 Personen auf eine Suchkategorie passen, schon liefert Facebook Reklame aus. Bezahlt wird per Klick - je nach Genauigkeit für deutlich unter einem US-Dollar. Die Personalisierungsmöglichkeiten sind groß: Land, Ort (bis hinunter auf kleine Dörfer), Alter, Geschlecht, Interessen, Sprachkenntnisse, Geschlechterinteressen, Bildung oder Arbeitsplatz.

Facebook geht gnadenlos gegen Fake-Accounts vor

Nun muss natürlich das, was Menschen auf Facebook angeben, nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen - so glaubt "Gawker" beispielsweise, dass nicht alle der 60 "Kinky Sex"-Fans tatsächlich bei dem Konzern arbeiten. Doch eigentlich muss jeder Facebook-Nutzer in seinem Profil die Wahrheit sagen - denn der Social- Network-Anbieter geht auch gegen Fake-Accounts gnadenlos vor.

Immerhin können Werbetreibende nicht so einfach feststellen, wer auf ihre zielgenauen Anzeigen klickt. Ein Bug bei Facebook, der im vorvergangenen Jahr aufgedeckt wurde, hatte es kurzzeitig ermöglicht, entsprechende Rückschlüsse zu ziehen.

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