Europäische Solidarität: Meine, deine, unsere Botschaft

Mit einem Hilferuf per Video wandten sich spanische AktivistInnen an die deutsche Bevölkerung. Jetzt gibt es die Antwort.

Ein deutscher Guy Fawkes grüßt Spanien. Tabelle: youtube

Das siebenminütige Video, das die Aktivistinnen und Aktivisten der spanischen Asamblea von Tres Campos erstellten, trägt einen stolzen Titel: „Mitteilung an das deutsche Volk zu der Sparpolitik in Spanien“ heißt es im Vorspann.

Und dann geht es los: Rund drei dutzend AktivistInnen treten mit Pappschildern vor die Kamera. Darauf, in deutscher Schrift, begleitet von deutschen Worten, folgt ihre Mahnung an die deutsche Bevölkerung: „Die sogenannte Spanienrettung wird das Volk nicht vor Armut und Arbeitslosigkeit schützen, sondern die Banken belohnen.“

Der eindrucksvolle Clip, der seit einigen Wochen im Netz zu betrachten ist, endet mit einer klaren Botschaft: „Lasst uns das Europa der Händler zur Geschichte machen. Lasst uns für ein Europa der Bürger kämpfen.“ Dann recken die SpanierInnen ihre Waffen in die Höhe: Es sind ihre winkenden Hände, friedliche Pranken, deren Symbolkraft erlösend wirkt. Ist das der grenzübergreifende Handschlag der europäischen Bevölkerung?

Es ist zumindest eines: ein emotionales Video, anrührend. Unter deutschen Bewegungsaktivisten hat es rasch die Runde gemacht. Nun gibt es die Antwort darauf aus Deutschland.

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Eng angelehnt an diese spanische Videobotschaft haben Occupy- und Blockupy-AktivistInnen aus Frankfurt ihre Erwiderung präsentiert. In einem ebenfalls siebenminütigen Video greifen sie die spanische Bildsprache auf: Ebenfalls mit Pappschildern formulieren sie, diesmal auf spanisch, was sie ihrerseits von der europäichen Krisenpolitik halten: Nix nämlich.

„Wir fühlen mit Euch, der spanischen Bevölkerung, der griechischen, italienischen, portugiesischen, zypriotischen und der irischen Bevölkerung und mit allen anderen Menschen Europas, die unter der Austeritätspolitik leiden.“ Weiter heißt es: „Wir schämen uns, weil Merkel und die deutsche Regierung diese Politik maßgeblich vorantreiben.“

Es ist ein Schulterschluss über die Landesgrenzen, wenn auch nur ein symbolischer. Aber er hat seinen schönen Ort: eine selbstgewählte Öffentlichkeit europäischer AktivistInnen, die zumindest hier einmal eines betonen können: ihre Gemeinsamkeiten.

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