Erste Bürgermeisterin in Tunesien: Souad Abderrahim gewinnt Wahl

Die Politikerin der islamisch-konservativen Partei liegt bei der Abstimmung vorn. Damit wird Souad Abderrahim die erste Bürgermeisterin Tunesiens.

Eine Frau steht zwischen vielen Menschen und spricht in ein Mikrofon

Für das Amt bestätigt: Souad Abderrahim nach der Wahl in Tunis Foto: reuters

TUNIS dpa/taz | Erstmals in der tunesischen Geschichte ist eine Frau ins Bürgermeisteramt der Hauptstadt Tunis gewählt worden. Souad Abderrahim von der islamisch-konservativen Partei Ennahda (Wiedergeburt) gewann am Dienstag die Abstimmung in der Kommunalverwaltung mit 26 zu 22 Stimmen.

Dies sei auch ein Sieg für alle Frauen, die immer noch Probleme hätten, in höhere Positionen zu kommen, sagte die frisch gewählte Bürgermeisterin. Abderrahim versteht sich als Feministin, vertritt aber dennoch ein orthodoxes Familienbild. Alleinerziehende Frauen bezeichnete die 53-Jährige einst als „Schande für eine islamische Gesellschaft“.

In Tunesien war erstmals seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Ben Ali im Jahr 2011 vor zwei Monaten bei Kommunalwahlen über die Vertreter der Gemeinderäte abgestimmt worden. Die Wahl gilt als weiterer wichtiger Schritt im Demokratisierungsprozess des Landes.

Tunesien hat nach dem sogenannten Arabischen Frühling als einziges der Region weitreichende demokratische Reformen erfolgreich umgesetzt. Allerdings kämpft Tunesien weiterhin mit starken wirtschaftlichen Problemen. Bei den Kommunalwahlen hatte die islamisch-konservative Ennahda die meisten Sitze gewonnen.

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