Enten als Pestizidersatz: Die Schädlingsbekämpfer

Ein Weingut in Südafrika kämpft mit Laufenten gegen Ungeziefer. Die Enten sollen Pestizide ersetzen, sind bisher aber nur ein zusätzliches Mittel.

Laufenten auf dem Feld

Das Leibgericht von Laufenten sind übrigens Nacktschnecken Foto: Imago / Blickwinkel

Man könnte fast Angst bekommen, bei der Menge an Enten, die durch das Video der Unterhaltungsplattform Insider watscheln. Sie schnattern sich über Wiesen und Steine. Ihr Ziel: die Weinberge.

„Runner Duck“ heißt ein Wein des Weinguts Vergenoegd im südafrikanischen Sellenbosch. Der Name ist ungewöhnlich, aber passend: über 1.000 indische „Laufenten“ helfen, laut Weingut, bei der Weinproduktion mit. Sie sollen Ungeziefer fressen.

Jeden Morgen um 9:45 Uhr treten die Tiere also ihre Arbeit an. Schnecken und Insekten sind ihre Beute. Am frühen Nachmittag, wenn die Arbeit getan ist, geht es wieder zurück ins Weingut. Mittlerweile haben sich diese täglichen „Entenparaden“ zur Besucherattraktion Nummer eins entwickelt. Dabei arbeiten die Enten schon seit 1984 auf dem Hof.

Dass Enten als Insektenfresser eingesetzt werden, ist allerdings keine Erfindung der Weingut-Besitzer. In Asien benutzt man Enten schon Jahrhunderte lang im Reisanbau. Indische Laufenten machen dabei die beste Arbeit: Sie laufen schnell, fliegen nicht und brauchen nur wenig Wasser. Ihren Kot kann man am Ende als Dünger benutzen. Ein Rundumpacket quasi.

Die Laufenten haben dem Weingut bis heute dabei geholfen, den Einsatz von Pestiziden auf ein Minimum zu reduzieren, so die Betreiber. Trotzdem kann nicht ganz darauf verzichtet werden. Denn der Entenarbeiter kostet bis zu sieben Mal mehr als der Einsatz von Pestiziden, und damit wird auch der nicht ganz ökologische Wein teurer.

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