Eishockey-Weltmeisterschaft: Deutsches Eishockeyteam blamiert

Deutschland hat durch ein katastrophales Abschneiden bei der Eishockey-WM in Schweden die direkte Olympia-Qualifikation verpasst. Der Trainer ist angeblich unschuldig.

Nach der Niederlage gegen Tschechien: So sehen Verlierer aus. Bild: dapd

STOCKHOLM dpa | Die deutsche Eishockeynationalmannschaft hat die direkte Olympia-Qualifikation für Sotschi 2014 nach einer katastrophalen WM verpasst. Am Dienstag verlor das Team von Bundestrainer Jakob Kölliker das letzte Gruppenspiel in Stockholm gegen Ex-Weltmeister Tschechien deutlich mit 1:8.

Zwei Tage nach dem 4:12 gegen Norwegen erlebte die deutsche Mannschaft das nächste Debakel. Dadurch ist das Turnier für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) vorzeitig beendet. Als WM-Zwölfter fliegt die Mannschaft an diesem Mittwoch vor den Viertelfinalspielen nach Hause. 2010 und 2011 hatte Deutschland noch die Runde der letzten Acht erreicht.

Durch WM-Rang zwölf bei 16 teilnehmenden Nationen muss das Kölliker-Team wie schon für Vancouver 2010 auch für die kommenden Winterspiele in Sotschi 2014 ein zusätzliches Turnier gewinnen, um das Olympiaticket nachzulösen. Dieses soll im Februar 2013 in Deutschland stattfinden. „Darum werden wir uns mit Sicherheit bemühen. Die Chance müssen wir unbedingt wahrnehmen“, kündigte DEB-Präsident Uwe Harnos an.

Der Verbandsboss erklärte zudem, die eigentlich Entscheidung, Kölliker langfristig an den DEB binden zu wollen, noch einmal zu überdenken. „Ich denke, dass man das jetzt analysieren muss. Man muss sich das angucken und anhören. Dann muss man sich gemeinsam an einen Tisch setzen und ein Fazit ziehen und eine Entscheidung für die Zukunft treffen“, sagte Harnos.

„Erstmal sacken lassen“

Eine schnelle Entscheidung werde es aber nicht geben. „Das ist mit Sicherheit nicht zufriedenstellend. Man ist aber gut beraten, da mal ein paar Tage drüber nachzudenken. Das muss man erstmal sacken lassen.“

Kölliker hat als Trainer ohnehin nur einen Vertrag bis zum Ende der WM. Allerdings hatte der DEB vor dem Turnier angekündigt, mit dem Schweizer über eine langfristige Zusammenarbeit zu verhandeln. Im Gespräch ist vor allem auch eine Weiterbeschäftigung als Sportdirektor.

Kölliker bekräftigte, trotz der herben WM-Niederlagen zum Schluss „selbstverständlich“ weiter für den DEB arbeiten zu wollen. „Man wird sehen, was rauskommt. Jetzt werden die Gespräche geführt. Ich bin offen für alles“, sagte der Berner.

Vom Team bekam Kölliker Rückendeckung. „Es ist nicht seine Schuld, er kann nichts dafür“, sagte Philip Gogulla. Allerdings gab es auch Kritik am Abwehrsystem des Trainers. „Das ist eine Ausführungssache und eine Frage, wie man sich auf dem Eis bemüht“, sagte Kölliker dazu, verteidigte aber ansonsten erneut seine Spieler.

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