Ein Jahrzehnt WordPress : Ein Megafon für alle

WordPress feiert am Montag seinen zehnten Geburtstag. Vor allem die Blogosphäre profitierte von der Software, die das Internet veränderte.

WordPress kann sich jeder selbst zusammenstricken – auch im wörtlichen Sinne. Bild: Odyssey/Flickr (CC BY-SA 2.0)

BERLIN taz | Was haben die Rolling Stones, Katy Perry und der Blog der Tagesschau gemeinsam? Wie über 66 Millionen andere Websites verwenden sie die WordPress. Diese ursprünglich reine Blogging-Software wird am 27. Mai 2013 genau zehn Jahre alt.

WordPress wird laut eigenen Angaben mittlerweile bei zwei Dritteln aller Content Management Systeme verwendet – Alternativen wie Joomla und Drupal kommen auf 10% respektive 9% Verbreitung. Insgesamt ist Wordpress bei 15% aller Internetseiten im Einsatz.

Die kostenlos verfügbare und rund 5 Megabyte große Software erleichtert es Millionen Nutzern eigene Inhalte ins Internet zu stellen. Am einfachsten und ohne Vorkenntnisse ist dies über die (kommerzielle) Seite WordPress.com möglich. Dort wird die gleichnamige Software verwendet, um Nutzern ohne eigenen Webspace oder Server nach wenigen Klicks einen eigenen Blog zur Verfügung zu stellen.

Für die etwas Versierteren steht die freie Software in zahlreichen Versionen zur Verfügung, um sie auf eigenen Systemen zu installieren. Seit jeher wird mit ihrer „5-Minuten-Installation“ geworben, die tatsächlich oftmals schneller abläuft. Generell ist es möglich, Wordpress mit Hilfe von Plug-ins, Templates oder anderen Erweiterungen individuell anzupassen. Als größte Beschränkung von WordPress gilt nach wie vor die fehlende native Unterstützung für mehrsprachige Internetseiten, da dies nur mit Umwegen erreicht werden kann.

Wordpress als Blogging-Software

Vor zehn Jahren begannen Matt Mullenweg und Mike Litte auf Basis der Blogging-Software B2 die Entwicklung von Wordpress. Der Name war die Idee einer Freundin Mullenwegs. Große Meilensteine im Laufe der Versionsgeschichte waren die Einführung des Template-Systems, des Bilder-Uploads und von Rich-Text-Editing im Jahr 2005, automatisierte Upgrades und Plug-in-Installationen 2008 und im Jahr 2009 die Implementierung des Quellcode-Editors und eines integrierten Bildeditors. Mittlerweile ist die Version 3.5.1. erreicht.

Im Jahr 2010 gründete Mullenweg die nicht-profitorientierte WordPress Stiftung. Sie soll den freien Zugang zu den eigenen Software-Projekten gewährleisten, insbesondere zum Quellcode. Die Stiftung koordiniert zudem die Zusammenarbeit der zahlreichen Freiwilligen, unter anderem mit eigenen Konferenzen für Interessierte, den sogenannten WordCamps. Anfangs wurde die Blogging-Software noch mehrheitlich für ihren eigentlich Zweck verwendet. Aufgrund der einfachen Veränderbarkeit von WordPress und der sehr aktiven Community ist der Einsatz heute nahezu unbegrenzt.

Ein kausaler Zusammenhang zwischen der gestiegenen Popularität von Blogs und der Verbreitung von WordPress lässt sich nur vermuten. Dass kritisch berichtende Blogs als „vierte Gewalt“ von den Medien oft immer noch belächelt werden, hindert die „Profis“ nicht, auf dieselbe Technik zurückzugreifen. Als Publishing-Werkzeug für eigene Blogplattformen setzen große Medienhäuser, wie die New York Times, Le Monde oder Reuters, und auch die taz auf: Wordpress.

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