Drohende Staatspleite: Puerto Rico kann nicht mehr zahlen

„Wir haben das Geld nicht.“ Das US-Territorium kann eine Anleihenzahlung von 58 Millionen Dollar nicht leisten. Passiert nichts, ist im November gar kein Geld mehr da.

Menschen laufen eine Einkaufsstraße in San Juan entlang

Sale? Selbst dafür haben viele in Puerto Rico kein Geld. Einkaufsstraße in San Juan. Foto: reuters

NEW YORK rtr | Das hoch verschuldete US-Territorium Puerto Rico kann eine am Samstag fällige Anleihenzahlung nicht leisten. „Morgen ist der 1. August und wir haben das Geld nicht“, erklärte am Freitag der Stabschef des Gouverneurs, Victor Suarez. Fällig wären 58 Millionen Dollar für ein Papier der Public Finance Corporation (PFC). „Die PFC-Zahlung wird an diesem Wochenende nicht geleistet“, sagte Suarez.

Die Regierung der Insel hatte in den vergangenen Wochen signalisiert, dass sie das Geld nicht werde aufbringen können. Am Mittwoch hatte Suarez betont, Puerto Rico sei damit jedoch nicht zahlungsunfähig, denn die Regierung sei nach den Bedingungen dieser Anleihe nicht zur Begleichung der Summe verpflichtet. Dagegen haben die Ratingagenturen Moody‘s und S&P angekündigt, den Vorgang sehr wohl als Staatspleite zu werten.

Gouverneur Alejandro Garcia Padilla hatte im Juni zur Überraschung von Investoren erklärt, das Territorium werde die Staatsschulden in Höhe von 72 Milliarden Dollar – etwa ein Fünftel der von Griechenland – nicht begleichen können und benötige eine Umschuldung.

Suarez zufolge geht der Regierung des US-Außengebietes im November das Geld aus, sollten keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Von den 3,6 Millionen Einwohnern leben 45 Prozent unterhalb der Armutsgrenze.

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