Doppelstrategie bei Apple: Günstigeres iPhone geplant

Apple will seine iPhone-Strategie splitten: Erstmals dürfte mit einem neuen Modell auch eine Plastikversion präsentiert werden.

Appel will mit dem abgespeckten iPhone ein Konkurrenzprodukt zu Android-Smartphones etablieren. Bild: dpa

CUPERTINO/BERLIN dpa | Apple stellt am Dienstagabend vermutlich seine neue iPhone-Generation vor. Das Unternehmen hüllt sich vor der Präsentation im kalifornischen Hauptquartier um 19 Uhr MESZ wie immer in Schweigen. Experten gehen jedoch davon aus, dass der Nachfolger des iPhone 5 ein verbessertes Innenleben mit schnelleren Chips hat.

Erstmals dürfte Apple parallel zu seinem neuen iPhone-Modell auch eine neue günstigere Version des Smartphone auf den Markt bringen. Sie soll in bunten Kunststoff-Gehäusen stecken, während das teure Gerät in Aluminium gehüllt ist.

Apple steht vor der Herausforderung, dem Absatzboom von preiswerteren Android-Smartphones entgegenzutreten. Analysten rechnen mit einem Preis zwischen 400 und 500 Dollar, während das aktuelle Modell derzeit in den USA ab 649 Dollar kostet. Damit wäre Apple zwar nach wie vor weit von den günstigsten Smartphone-Anbietern auf dem Markt entfernt, die Differenz könnte jedoch Mobilfunk-Konzernen mehr Spielraum bei subventionierten Geräten geben.

In den vergangenen Wochen tauchten im Internet viele Fotos von Plastik-Gehäusen für ein neues iPhone in verschiedenen Farben auf sowie auch Abbildungen angeblicher zusammengebauter Geräte. Eine spannende Frage bleibt, mit welchen Funktionen Apple das neue Modell von der günstigeren Version abgrenzt.

Neues iPhone 5S mit Fingerabdruck-Sanner

Als neues Gerät erwarten Apple-Beobachter ein iPhone 5S, das dem aktuellen iPhone 5 äußerlich ähnlich sieht. Allerdings hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es mit einem Fingerabdruck-Scanner zum Identifizieren des Besitzers ausgerüstet werden könnte.

Bisher stellte Apple einmal pro Jahr ein neues iPhone vor, das stets unter den teuersten auf dem Markt war. Zugleich wurden frühere Versionen günstiger angeboten, wie zum Beispiel derzeit die Modelle iPhone 4 und 4S. Mit dieser Vorgehensweise legte Apple das Fundament für seine Milliarden-Gewinne.

Analysten rechnen damit, dass eine aktuelle günstigere iPhone-Alternative die Renditen schmälern könnte – es ist nicht auszuschließen, dass einige Käufer sich gegen das teure Modell entscheiden. Zugleich nehmen die Apple-Beobachter aber an, dass schon zuletzt viele Kunden zu den älteren Modellen griffen. Der Konzern selbst nennt dazu keine Zahlen.

Und das Plastik-Modell könnte für Apple den Markt erweitern. So glaubt Morgan-Stanley-Analystin Katy Huberty, dass ein iPhone 5C Apple auf den ersten Platz im wichtigen Riesen-Markt China katapultieren könnte.

iOS 7 kommt

Zusammen mit den neuen iPhones veröffentlicht Apple auch das Betriebssystem iOS 7, das so viele Veränderungen bringt wie keine Version seit sechs Jahren. Unter anderem wurde die Optik komplett überholt, das Nachahmen echter Strukturen wie Holz, Papier, Leder oder Leinen gehört der Vergangenheit an. Außerdem könnte Apple möglicherweise eine neue Software für seine Settop-Box Apple TV vorstellen.

Auch wenn der große Rivale Samsung auf der IFA in Berlin mit seiner Smartwatch Galaxy Gear vorpreschte, rechnen Beobachter jetzt noch nicht mit einer Apple-Antwort – auch wenn der Konzern schon lange an einer iWatch arbeiten soll. Zudem gibt es widersprüchliche Berichte, ob jetzt schon die für Herbst erwarteten neuen iPad-Tablets vorgestellt werden, oder ob es dafür eine gesonderte Veranstaltung geben wird.

Zugleich ist aber auch möglich, dass Tim Cook nach den ganzen Internet-Fotos aus der Produktionskette doch noch eine Neuheit präsentiert. Im Juni präsentierte Apple so den neuen Computer Mac Pro, der erst im Herbst in die Läden kommen wird.

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