Die Wahrheit: Frühlingsgezwitscher

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über gefiederte Störenfriede erfreuen.

Foto: Imago / Chromorange

Der Krokus stochert durch den Dreck

auf seine dralle Weise.

Das ist ersichtlich ohne Zweck.

Von mir aus. Er ist leise.

Die Müllabfuhr, wenn kommt und kracht,

ja gut, das nützt ja allen.

Die lärmt nicht mitten in der Nacht.

Das lässt man sich gefallen.

Doch dieser schrille Quasselbrei.

Das ist doch unerträglich.

Der Federflieger Schreierei.

Die soll jetzt wieder täglich?

Ihr Flatterlinge, schweiget nun.

Ich kenne eure Strophen.

Habt ihr nichts anderes zu tun?

Ich muss noch dringend pofen.

Ihr habt doch das Revier markiert.

Jetzt stoppt das Töne-Reihern.

Holt Futter ran, dass was passiert.

Die Frau hockt auf den Eiern.

He, Amsel-Schreihals! Hörst du mich?

Du wirrer Kraftvergeuder.

Ich hab im Keller sicherlich

noch meine alte Schleuder.

Auch einen Kater kennen wir.

Dem mach ich ab sein Glöckchen.

Dann wird sein Futter reduziert.

Der reagiert aufs Stöckchen.

Das werf ich kräftig ins Geäst.

Da brauch ich keine Brille.

Es raschelt kurz, dann segeln Reste

und danach ist Stille.

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kari

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