Die Wahrheit: Unter Vettern

Der heutige Mittwoch ist Gedichtetag auf der Wahrheit-Seite. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über Vetternwirtschaft erfreuen.

Ja, ich habe vor acht Wochen / für ein kleines Taschengeld, // vornehmlich zum Kaffeekochen, / meine Schwester eingestellt. // Bild: reuters

Unter Vettern

Ja, ich habe vor acht Wochen / für ein kleines Taschengeld, //

vornehmlich zum Kaffeekochen, / meine Schwester eingestellt.

Aber nur weil deren Gatte, / als er aus dem Urlaub kam, //

Tante Ruth verpflichtet hatte: / Post sortieren und so ’n Kram. //

Wiederum, weil diese Tante / wohl die Mutter (ja genau) //

eines Amtskollegen kannte, / der die eigne Ehefrau … //

deren Freundin ihren Vater … / dessen Bruder seinen Sohn … //

weil sein Freund sogar den Kater / für die Koordination … //

Also der hat wirklich Nerven. / Und ich selbst? Ich hab mir jetzt //

kaum noch etwas vorzuwerfen: / Hab die Schwester rasch versetzt //

zu dem Freund, der seine Nichte … / Die ersetzt jetzt jenen Sohn … //

Der wird dafür … – die Geschichte / nennt man: Bayern-Rotation. //

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kari

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