Deutscher Jazz-Pianist: Paul Kuhn ist gestorben

Er war der Mann am Klavier und machte den Swing im Nachkriegsdeutschland populär: Paul Kuhn. Nun ist ist der Jazz-Musiker im Alter von 85 Jahren verstorben.

Stets ein Entertainer: Paul Kuhn. Bild: ap

BERLIN dpa/afp | Die Jazz-Legende Paul Kuhn ist tot. Eine Sprecherin seiner Agentur in Durchhausen bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung. Kuhn wurde 85 Jahre alt. Kuhn sei während eines Kuraufenthaltes in Bad Wildungen in Hessen im Beisein seiner Ehefrau gestorben, erklärte Kuhns Musik-Agentur. Die Trauerfeier werde im engsten Familien- und Freundeskreis stattfinden.

Er war ab den 1950er Jahren als Schlagersänger und Pianist mit Unterhaltungsliedern wie „Der Mann am Klavier“ oder „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ bekannt geworden.

Der Musiker, der oft „Paulchen“ Kuhn genannt wurde, machte sich außerdem als Bandleader großer Rundfunk-Unterhaltungsorchester wie dem des damaligen Senders Freies Berlin (SFB) einen Namen. Der leidenschaftliche Jazzmusiker machte so den Swing im Nachkriegsdeutschland populär. Beliebt wurde Kuhn auch als Entertainer mit Fernsehshows wie „Pauls Party“ oder „Hallo Paulchen“ an der Seite von Stars wie Peter Alexander, Peter Frankenfeld und Harald Juhnke.

Der am 12. März 1928 in Wiesbaden geborene und zuletzt in der Schweiz lebende Kuhn hatte nach dem Krieg in West-Berliner Bars und beim US-Soldatensender AFN in Deutschland begonnen und wurde bald auch im deutschen Hörfunk und Fernsehen mit seinen Stimmungsliedern berühmt. Zu seinen beruflichen Wegbegleitern gehörten unter anderem Sänger wie Caterina Valente, Gitte Haenning und Udo Jürgens.

Kuhn ist unter anderem mit der Goldenen Kamera, dem Deutschen Schallplattenpreis und 2010 mit einem Jazz-Echo für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. 2003 wurde er „Klavierspieler des Jahres“.

In den vergangenen Jahren verschlechterte sich Kuhns Gesundheit. 2005 musste er sich einer Herzoperation unterziehen, 2007 erkrankte er an einer Gürtelrose, schließlich hörte er immer schlechter und die Sehkraft ließ nach. Dennoch machte Kuhn weiter Musik und nahm sogar ein neues Album auf, das im März erschien. Aus gesundheitlichen Gründen sagte der Pianist dann jedoch einige Konzerte im Frühjahr ab.

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