Der zeozwei Wochenüberblick #1: Guten Tag. Wir bringen Glück.

Die Fünf-Minuten-Lektüre für Ökofreunde und Ökohasser: Informativ und unterhaltend, empathisch und bissig, intellektuell und populär.

Bild: dpa

zeozwei, das taz-Magazin für Klimapolitik und Klimakultur, ist soeben mit einem Sonderheft zur anstehenden UN-Klimakonferenz in Paris erschienen. Darin erklärt Ottmar Edenhofer den Zusammenhang zwischen CO2, Steuern und menschlichem Glück.

Gut für uns:

- Streik bei der Lufthansa.

- Chinesische Wirtschaft wächst weniger. Spart alles CO2.

Schlecht für uns:

-Polen hat noch Kohle für 200 Jahre. Präsident Andrzej Duda: „Dekarbonisierung - der Abschied von der Kohle - wäre ein historischer Fehler.“

- Der Einbruch der Energiegenossenschaften schreitet voran. Danke, Sigmar Gabriel.

Genauer gesagt, begründet der Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung seine Forderung nach einer CO2-Steuer damit, dass sie „bessere Bedingungen für menschliches Glück schaffen“ könne. So formuliert es Edenhofer im Gespräch mit meiner Co-Chefredakteurin Hanna Gersmann.

Eine CO2-Steuer sei besser als Staatsschulden und auch die von Bestsellerautor Thomas Piketty vorgeschlagene Vermögenssteuer, um soziale Verwerfungen zu beseitigen. „Kapital ist mobil, die Bürger lagern ihr Geld dann im Ausland“, sagt Edenhofer. „Eine CO2-Bepreisung ist der bessere Weg finanzielle Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.“

„Die schlimmsten Kapitalisten von heute sind die Kommunisten von gestern.“ Schriftsteller Wladimir Kaminer in seiner zeozwei-Geschichte: Scheiterte der Sozialismus an der fehlenden Mülltrennung?

Die ablehnende Haltung der Politik gegenüber einer CO2-Steuer als klimapolitisches Instrument kritisiert Edenhofer hart. „Nur wenige Politiker haben das Problem in seiner ganzen Wucht verstanden“, sagt der Ökonom. Das ganze Interview finden Sie in der neuen zeozwei.

Themen der Woche

Flüchtlinge: Ohne Handeln gegen den Klimawandel wird die globale Flüchtlingsbewegung immer dramatischer. Craig Bennett, CEO von Friends of the Earth im Guardian.

Stefanie Hertel, Volksschlagersängerin („Über jedes Bacherl geht a Brückerl“), ist Vegetarierin.

Sustainable Development Goals: So müsste Deutschland im Jahr 2030 aussehen, wenn die Bundesregierung die internationalen „Ziele zur nachhaltigen Entwicklung“ ernst nimmt, die sie in New York beschließen will. Bernhard Pötter skizziert die Lage.

Verrät das Fahrrad den Menschen? „Die besserverdienenden Grünenwähler fahren Fahrradmanufaktur, Riese und Müller oder noch edleres, sackteures Material“: Ökosex-Kolumnist Martin Unfried erkennt die politische Überzeugung des Menschen an seinem Fahrrad.

Bild: Screenshot Buchcover

Buch der Woche

Felix Ekardt: Jahrhundertaufgabe Energiewende (Ch. Links-Verlag). Der Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik analysiert alle Problembereiche, beschreibt die wechselseitige Dynamik von gesellschaftlichem Handeln und politischen Instrumente und erklärt die Wichtigkeit der Politik, ohne dabei das gesellschaftliche und individuelle Handeln zu denunzieren oder zu marginalisieren. Ein Standardwerk.

That wraps it up for today. Until next week: Keep your feet on the ground and keep reaching for the stars.

Der zeozwei Wochenüberblick von zeozwei-Chefredakteur Peter Unfried

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12. September, Erfurt, „Freiheit statt Angst“-Demo gegen Überwachung. 13 Uhr, Angereck.

17. September, München, Inklusion: Diskussion und gemeinsames Essen im Cafe Global, Ligsalzstraße 8.

20. September, Hambacher Forst, Waldführung durch das, was davon übrig ist - im künftigen Braunkohleabbaugebiet. Anmeldung an info@zobel-natur.de

In Shanghai wollen sie jetzt 153 dreckige Fabriken schließen, damit über dem dort neu errichteten Disneyland der Himmel ausnahmsweise nicht grau ist, sondern blau. Die Öko- und Wirtschaftsredaktion der taz hat ausgerechnet: Man müsste nur genau 72.474 Disneylands bauen (Fläche Erde durch Fläche Shanghai) und gleichmäßig über den Globus verteilen. Dann wäre alles blau. Oder?