Denkmal für Contergan-Opfer: Erstmals eine Entschuldigung

Das Schlafmittel „Contergan“ der Firma Grünenthal führte vor mehr als 50 Jahren zu Fehlbildungen bei Tausenden Kindern. Nun hat sich der Konzern bei ihnen entschuldigt.

Contergan-Opfer protestieren vor der Einweihung. Bild: dpa

STOLBERG dapd | Erstmals in seiner Firmengeschichte hat sich der Pharmakonzern Grünenthal bei den weltweit rund 10.000 Opfern der Contergan-Katastrophe entschuldigt.

„Darüber hinaus bitten wir um Entschuldigung, dass wir 50 Jahre lang nicht den Weg zu Ihnen von Mensch zu Mensch gefunden haben. Stattdessen haben wir geschwiegen“, sagte der Geschäftsführer des Konzerns Harald Stock bei der Enthüllung eines Denkmals in Stolberg.

Die Contergan-Tragödie ist der größte Arzneimittelskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte. Tausende schwangere Frauen hatten vor mehr als 50 Jahren nach der Einnahme des als ungefährlich angepriesenen Schlafmittels Contergan Kinder mit Fehlbildungen geboren. Allein in Deutschland waren 5.000 Menschen betroffen. 1961 zog der Stolberger Pharmakonzern Grünenthal das Medikament zurück.

Als Folge des Skandals hat die Bundesrepublik Deutschland eines der strengsten Arzneimittelgesetze der Welt. Die rund 2.400 noch in Deutschland lebenden Opfer sind inzwischen 50 Jahre und älter.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.