Brandenburger Possen II: Kampfhund in der Therapie

Für den im Wachkoma liegenden Dylan ist Kampfhund Tascha mehr als ein Freund, fast eine Therapie. Wird das amtlich akzeptiert, können beide zusammenbleiben.

Ist er zur Therapie fähig? Kampfhund Tascha. Bild: dpa

BERLIN dpa | Vielleicht müssen die beiden Freunde doch nicht getrennt werden: Kampfhund Tascha soll bei dem schwerkranken zehnjährigen Dylan aus Schönwalde/Glien (Havelland) bleiben. Für den offiziell als gefährlich geltenden American Staffordshire sei beim Gemeindeamt ein Ausnahmeantrag eingegangen, sagte Bürgermeister Bodo Oehme (CDU) am Freitag auf Anfrage. Jetzt werde genau geprüft, ob der sechsjährige Tascha als Therapiebegleithund gelten könne. Die Erna-Graf-Stiftung für Tierschutz aus Berlin will das erreichen.

Die Geschichte von dem Jungen, der von dem Tier getrennt werden soll, bewegt viele Menschen. Dylan liegt seit seiner Geburt im Wachkoma. Auf den Jungen wirkt der Hund, der als Welpe in die Familie kam, beruhigend: Kreislauf und Atmung werden nach Angaben von Vater Eckhard Gerzmehle stabiler - teilweise kann sogar auf künstliche Beatmung verzichtet werden.

In Brandenburg gilt Taschas Rasse laut Hundehalterverordnung jedoch als gefährlich. Nach einem Vorfall, bei dem ein anderer Hund verletzt wurde, hatte das Amt angeordnet, dass Tascha die Familie verlässt. Im sozialen Netzwerk Facebook haben bislang mehr als 110.000 Menschen dagegen protestiert und für ein Bleiberecht gestimmt.

Tascha helfe dem Jungen im Alltag, begründete der Vorsitzende der Erna-Graf-Stiftung, Eisenhart von Loeper, die beruhigende Wirkung auf den Jungen. Um weitere Vorfälle mit anderen Tieren zu verhindern, sicherte die Familie zu, den Leinen- und Maulkorbzwang einzuhalten. Zudem werde eine Schulung für Behindertenbegleithunde absolviert. Bürgermeister Oehme und das Ordnungsamt wollen voraussichtlich nächste Woche eine Entscheidung treffen.

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