Blauhelmsoldaten in Darfur getötet: Tödliche Angriffe

Sieben Soldaten der UNAMID wurden in der sudanesischen Unruheprovinz Darfur getötet. Rebellen beschuldigen regierungsnahe Milizen.

Die UNAMID-Truppen im Sudan wurden wiederholt angegriffen. Bild: dpa

KHARTUM afp | In Sudans Unruheregion Darfur sind sieben Blauhelmsoldaten getötet und 17 weitere Menschen verletzt worden. Unbekannte Angreifer griffen am Samstag eine Patrouille der Truppen von UN und Afrikanischer Union (UNAMID) an. Eine Rebellengruppe machte am Sonntag eine regierungsnahe Miliz für den Angriff verantwortlich, den folgenschwersten seit Beginn der Friedensmission 2007.

Bei den Todesopfern handelte es sich um UN-Soldaten aus Tansania. Ein UNAMID-Sprecher sagte in der sudanesischen Hauptstadt Khartum, die Patrouille sei auf dem Weg zwischen zwei Stützpunkten unter Beschuss genommen worden. Dank anrückender Verstärkung der UNAMID habe der Trupp schließlich in Sicherheit gebracht werden können. Der Angriff ereignete sich demnach 25 Kilometer westlich des UNAMID-Stützpunktes in Char Abeche.

Ein Sprecher der Rebellengruppe Sudanesische Befreiungsarmee-Minnawi sagte, es gebe keinen Zweifel daran, dass regierungsnahe Milizionäre den Angriff verübten. Das entsprechende Gebiet werde vollkommen von regierungstreuen Milizen kontrolliert.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte sich nach Angaben seines Sprechers Martin Nesirky „empört“ über den Tod der Blauhelmsoldaten. Er verurteile den Angriff und erwarte, dass der Sudan rasch Maßnahmen ergreift, um die Täter vor Gericht zu bringen. Unter den 17 Verletzten waren demnach 13 Soldaten und vier Polizisten, darunter zwei Frauen.

Wiederholt tödliche Angriffe

Es war der schwerste Vorfall seit Beginn des UNAMID-Einsatzes Ende 2007. Insgesamt wurden seitdem rund 50 Mitglieder der Mission getötet. Die 19.500 Soldaten und Polizisten sollen in Darfur den Konflikt zwischen Aufständischen und regierungstreuen Milizen eindämmen.

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder tödliche Angriffe auf die Blauhelmtruppe. Die UNO beklagte wiederholt, dass keiner der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurde.

Bei ethnisch motivierter Gewalt im Bundesstaat Jonglei im Südsudan wurden nach UN-Angaben in der zurückliegenden Woche mehr als 200 Menschen verletzt. Die meisten Verletzten fanden demnach Zuflucht im Dorf Manjabol, Schwerverletzte wurden mit dem Flugzeug in die Regionalhauptstadt Bor gebracht.

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