Berlin baut mehr Flüchtlingsunterkünfte: Flüchtlingsheime offen für Studenten

25 neue Unterkünfte mit 10.000 Plätzen sollen entstehen. Darin können künftig auch Studenten wohnen. Pro Bezirk soll es zwei neue Standorte geben.

Baustelle von Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge in Marzahn (Bild von 2016) Foto: dpa

Rund 10.000 Plätze sollen in den nächsten drei Jahren in 25 weiteren Flüchtlingsunterkünften entstehen, die am Mittwoch von den drei Senatsmitgliedern Elke Breitenbach (Soziales), Katrin Lompscher (Stadtentwicklung, beide Linkspartei) und Matthias Kollatz-Ahnen (Finanzen, SPD) vorgestellt wurden. Pro Bezirk soll es zwei neue Standorte geben, mit Platz für jeweils rund 400 Menschen. Auf Neukölln entfallen drei, weil zwei davon kleiner sind. In diese Bauten sollen künftig, je nach Entwicklung der Flüchtlingszahlen, auch Familien oder Studenten zu preiswerten Mieten einziehen können.

Die neuen Unterkünfte stellen laut Bausenatorin Lompscher die nächste Generation der sogenannten Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge, kurz Mufs, dar. Rund 60 davon hatte der damals noch rot-schwarze Senat Anfang 2016 angepeilt, zehn sind inzwischen fertig, weitere 19 laut Kollatz-Ahnen im Bau.

Eigentümer sind das Land oder eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft, um nicht von privaten Betreibern abhängig zu sein. Rechtlich sind das immer noch Gemeinschaftsunterkünfte, aber tatsächlich werden es Wohnungen und Apartments sein“, sagte Breitenbach über die Neubauten. Anders als die auf drei Jahre befristeten Container-Unterkünfte, auch „Tempo-Homes“ genannt, wie sie etwa am Tempelhofer Flughafengebäude stehen, sollen die Mufs 40 bis 50 Jahre lang bewohnbar sein.

Die Standorte sind nach Darstellung der Senatsmitglieder mit den Bezirken abgesprochen: Zwei Staatssekretäre seien vergangenes Jahr durch die Stadt getourt und hätten sich Standorte angeschaut, Lompschers Bauverwaltung habe überprüft, ob sie geeignet sind. In den Bezirken sieht man das mit dem eigenen Mitspracherecht teils anders. Zwei Wochen haben die Bezirke nun laut Breitenbach noch Zeit, Alternativen zu den jetzigen Beschlüssen vorzuschlagen. Gänzlich offen sind noch die zwei Standorte in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Nach Senatsangaben leben derzeit rund 24.800 Menschen in 101 Flüchtlingsunterkünften, davon 2.400 weiterhin in 17 Notunterkünften. Im vergangenen Jahr kamen nach offiziellen Zahlen 8.285 Flüchtlinge nach Berlin, in diesem Januar 720.

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