Bahn-Ausbau in Niedersachsen: Viele neue Gleise

In Niedersachsen will die Bahn 2,3 Milliarden Euro in neue Strecken und moderne Bahnhöfe investieren. Dazu kommen die Y-Trasse und Schienen zum Jade-Weser-Port.

Soll nicht länger im Nirgendwo enden: Bahngleis zum Jade-Weser-Port. Bild: dpa

HAMBURG taz | Die Y-Trasse durch Niedersachsen soll in absehbarer Zeit gebaut werden. Darauf haben sich am Donnerstag Ministerpräsident Stephan Weil und Bahnchef Rüdiger Grube in Hannover verständigt. Es sei „unstrittig, dass die Kapazitäten für den Hinterlandverkehr der Häfen deutlich erweitert werden müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Bahn setzte „ihr Engagement in Niedersachsen mit dem weiteren Ausbau konsequent fort“, beteuerte Grube.

De Y-Trasse ist eines der 24 Verkehrsprojekte von der „Ahrensburger Liste“, auf die sich die fünf norddeutschen Bundesländer vor sechs Jahren verständigt haben (siehe Kasten). Sie soll Bremen und Hamburg in Form eines Ypsilons mit Hannover verbinden und Engpässe auf den bestehenden Strecken vermeiden. Vor allem der wachsende Gütertransport aus den Häfen ins Binnenland wäre sonst in wenigen Jahren nicht zu bewältigen.

Nach den im Februar vorgestellten Planskizzen will die Deutsche Bahn sechs alternative Routen untersuchen und bewerten. Bevorzugt wird eine Güterzug-Trasse von Europas größtem Rangierbahnhof in Maschen nach Süden. Dafür könnte die bestehende Strecke um ein bis zwei Gleise erweitert werden, alternativ wäre eine neue Paralleltrasse abseits der Städte und Gemeinden denkbar. Die Kosten liegen laut Bahn je nach Variante zwischen 1,4 und 2,7 Milliarden Euro.

Hinzu käme für weitere 1,4 Milliarden Euro eine West-Ost-Trasse von Bremen über Uelzen nach Magdeburg, um möglichst viele Güterzüge durchs dünn besiedelte Sachsen-Anhalt leiten zu können.

Im September 2008 einigten sich die fünf norddeutschen Bundesländer in Ahrensburg auf eine Liste von 24 vordringlichen Verkehrsprojekten. Die Schienenprojekte in Niedersachsen sind:

Ausbaustrecke Wilhelmshaven - Oldenburg - Uelzen.

Y-Trasse

Dreigleisiger Ausbau Stelle - Lüneburg.

Maßnahmen zur Entlastung des Schienenknotens Bremen.

Maßnahmen zur Entlastung des Schienenknotens Hannover.

Maßnahmen zur Entlastung des Schienenknotens Hamburg.

Für die Y-Trasse haben Bahn und Land ein Dialogforum vereinbart, in dem im Laufe des nächsten Jahres die Länder Hamburg, Bremen und Niedersachsen sowie Vertreter von Landkreisen, Bürgerinitiativen und Verbänden unter neutraler Moderation nach dem günstigsten Verlauf für die neue Bahntrasse suchen sollen.

Zudem sollen die Planungen für den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke von Oldenburg nach Wilhelmshaven festgezurrt werden. Der nur wenig genutzte Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven erhofft sich davon eine höhere Auslastung. Denn eine gesicherte An- und Ablieferung großer Mengen von Containern ist Voraussetzung für Reedereien, den Hafen anzulaufen.

Für die Y-Trasse haben Bahn und Land ein Dialogforum vereinbart, in dem im Laufe des nächsten Jahres die Länder Hamburg, Bremen und Niedersachsen sowie Vertreter von Landkreisen, Bürgerinitiativen und Verbänden unter neutraler Moderation nach dem günstigsten Verlauf für die neue Bahntrasse suchen sollen.

Grube kündigte an, 2,3 Milliarden Euro bis Ende 2018 in Niedersachsens Schienenwege und die Modernisierung von 44 Bahnhöfen zu investieren. „Moderne und barrierefreie Bahnhöfe machen das Bahnfahren komfortabler“, freut sich Weil.

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