Armutsrisiko in Deutschland: Osten stärker betroffen

Menschen aus den neuen Bundesländern sind stärker armutsgefährdet als in den alten Ländern. Mit einer Ausnahme: den Senioren.

Im Jahr 2013 galt als armutsgefährdet, wer weniger als 892 Euro monatliches Einkommen hatte. Bild: dpa

WIESBADEN kna | Ältere Personen in Ostdeutschland sind weniger von Armut bedroht als in Westdeutschland. Insgesamt allerdings sind in den neuen Bundesländern deutlich mehr Menschen armutsgefährdet als in den alten Ländern, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Bei den Senioren über 65 Jahren lag die Armutsgefährdung in den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) bei 12,5 Prozent, während sie im Westen 14,8 Prozent betrug. Seit 2011 stieg das relative Armutsrisiko für Personen ab 65 Jahren sowohl in Ost als auch West um jeweils 1,1 Prozentpunkte. Mit Blick auf die Gesamtbevölkerung waren 2013 nach Angaben der Statistiker 19,8 Prozent aller Bürger in Ostdeutschland armutsgefährdet, in Westdeutschland 14,4 Prozent.

Als armutsgefährdet gelten gemäß der Definition der Europäischen Union Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung in Privathaushalten auskommen müssen. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus galten im Jahr 2013 beispielsweise Einpersonenhaushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 892 Euro als armutsgefährdet.

Im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Bayern war 2013 das relative Armutsrisiko für Senioren am höchsten. Die Armutsgefährdung für Personen ab 65 Jahren betrug im Saarland 19,2 Prozent, in Rheinland-Pfalz 17,8 Prozent und in Bayern 17,0 Prozent. Am geringsten war diese Quote für Personen dieses Alters in Berlin mit 11,0, in Sachsen mit 11,5 und in Hamburg mit 11,7 Prozent.

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