Nicht aufgegeben

Mit einem 29:23 verteidigt Flensburg den Handball-Pokal und steht mit sicherer Meisterschaft vor einem Double

Hamburg dpa ■ Vorjahressieger SG Flensburg-Handewitt ist 30. DHB-Pokalgewinner und hat damit die Grundlage für sein erstes Double geschaffen. Drei Wochen vor dem Saisonende der Handball-Bundesliga deklassierte der souveräne Tabellenführer gestern im Endspiel Gastgeber HSV Hamburg mit 29:23 (14:8) und verteidigte damit den DHB-Pokal. In der erneut mit 12.917 Zuschauern ausverkauften Color-Line-Arena waren Sören Stryger (6/2) für Flensburg und Jonas Ernelind (6/2) für den HSV beste Torschützen.

Das Doppel aus Pokalsieg und deutscher Meisterschaft scheint Flensburg kaum noch zu nehmen zu sein: Aus den ausstehenden drei Bundesliga-Partien benötigt das Team von Trainer Kent-Harry Andersson nur noch ein Remis, um vorzeitig erstmals den Titel zu gewinnen. Großer Rückhalt wird dabei wieder Torhüter Jan Holpert sein müssen, der im Pokalfinale der Erfolgsgarant war. Dadurch kam der Sieger zu zahlreichen Kontern und setzte sich vom 7:8 (22.) auf 14:8 (30.) und später gar vorentscheidend auf 27:17 (52.) ab.

Bei ihrem erneuten Pokalgewinn eine Woche nach dem verpassten Champions-League-Sieg demonstrierten die Schleswig-Holsteiner Stärke und gewachsene Reife. Tags zuvor beim 33:31-Halbfinalerfolg gegen den Erzrivalen THW Kiel ließen sich die Flensburger auch von einem 16:21-Rückstand (39.) nicht aus der Ruhe bringen. „Unsere Stärke ist, dass wir nicht aufgeben“, sagte Trainer Andersson. Die von beiden Seiten teilweise hitzig und rustikal geführte Begegnung war laut Kiels Manager Uwe Schwenker „ein geiles Spiel“.

Auch der personell gehandicapte SC Magdeburg hatte im Auftaktspiel gegen Hamburg eine furiose Aufholjagd gestartet, die allerdings gegen die Hamburger nicht von Erfolg gekrönt war. 15:23 (40.) hatte der Bundesliga-Zweite zurückgelegen, ehe er beim 26:27 vier Sekunden vor Schluss per Siebenmeter die Chance zum Ausgleich und damit zur Verlängerung hatte. Doch Bennet Wiegert scheiterte an HSV-Torhüter Goran Stojanovic. „Schade“, sagte Trainer Alfred Gislason, „aber ich bin mehr stolz auf die Mannschaft, als dass ich enttäuscht bin.“

Der HSV ist zwar weiter titellos, hat sich aber für den Europacup der Pokalsieger qualifiziert, da Flensburg sich bereits den Start in der Champions League gesichert hat. „Wir sind als Mannschaft noch nicht so gefestigt“, urteilte Bob Hanning. Daran muss er nun ebenso arbeiten wie an der Gewinnung neuer Sponsoren. „Da wäre ein Titel hilfreich gewesen.“ Martin Kloth

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