Neun Tote bei Bruchlandung in Schiphol

Flugzeug der türkischen Airline mit 135 Menschen an Bord zerbricht beim Landeanflug auf einem Feld neben dem Flughafen von Amsterdam. 25 Menschen werden schwer verletzt. Es fühlte sich an wie ein „Fall ins Leere“, sagt ein überlebender Passagier

AMSTERDAM ap/afp ■ Eine türkische Passagiermaschine ist am Mittwoch bei der Landung auf dem Flughafen von Amsterdam abgestürzt. Mindestens neun der 135 Insassen kamen bei dem Unglück ums Leben und mehr als 50 weitere wurden verletzt. 128 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder, laut türkischem Verkehrsministerium 79 Türken und 56 Ausländer, waren an Bord. Die niederländischen Behörden widersprachen mit ihren Angaben der ursprünglichen Aussage der Fluggesellschaft Turkish Airlines, alle Menschen an Bord hätten die Bruchlandung überlebt. Über die mögliche Unglücksursache gab es zunächst keine Informationen. Nach ersten Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin waren keine Deutschen an Bord.

Die Boeing 737-800 war um 8.22 Uhr Ortszeit in Istanbul gestartet und sollte gut drei Stunden später in Amsterdam landen. Doch die Maschine mit der Flugnummer TK 1951 stürzte neben der Landebahn in ein Feld und zerbrach in drei Teile. Die Triebwerke lagen etwa hundert Meter vom Wrack entfernt.

„Zu diesem Zeitpunkt sind neun Tote zu beklagen und mehr als 50 Verletzte“, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Haarlemmermeer, Michael Bezuijen. Der Zustand von mindestens 25 Verletzten sei als ernst zu bezeichnen. Turkish Airlines übernahm in einer Pressemitteilung diese Angaben.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Turkish Airlines, Candan Karlitekin, sagte, zum Unglückszeitpunkt sei die Sicht gut gewesen. Eine Prüfung habe ergeben, dass die Maschine ordnungemäß gewartet worden sei. Der Pilot Hasan Tahsin habe über viel Erfahrung verfügt.

Rund um das Wrack herrschte nach dem Absturz hektische Betriebsamkeit. Polizisten und Rettungskräfte waren vor Ort, Krankenwagen fuhren an und weg. Passagiere berichteten, die Maschine sei im Landeanflug plötzlich stark abgesunken. „Zunächst war es eine normale Landung, und dann hat es sich plötzlich wie ein Fall ins Leere angefühlt“, sagte der Bankangestellte Tuncer Mutluhan im türkischen Nachrichtensender NTV. „Das Flugzeug geriet außer Kontrolle, fiel und stürzte ab.“ Alles sei eine Sache von Sekunden gewesen. Sein Mitreisender Kerem Uzel berichtete, kurz nach der Ankündigung der Landung sei die Maschine plötzlich abgesackt, als ob sie in Turbulenzen geraten sei. Dann sei sie mit dem Heck zuerst auf dem Boden aufgekommen, neben einer Schnellstraße entlanggeschlittert und in einem Feld zum Stehen gekommen. GB