Autobombe gegen Atomprogramm

IRAN Der Konflikt zwischen dem iranischem Regime und westlichen Regierungen droht sich weiter zuzuspitzen. Erneut Anschlag auf iranischen Atomwissenschaftler. Teheran macht Israel und USA für Mord verantwortlich

TEHERAN dpa/taz | Im Iran ist erneut ein tödlicher Anschlag auf einen Atomwissenschaftler verübt worden. Ein Motorradfahrer habe eine Bombe an dem Fahrzeug von Professor Mostafa Ahmadi Roschan befestigt, berichtete die Nachrichtenagentur Fars. Auch der Fahrer Roschans sei nach der Explosion am Mittwoch gestorben. Regierung und Parlament in Teheran warfen „imperialistischen Mächten“, namentlich Israel und den USA vor, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. „Die Feinde des Iran sollen wissen, dass sie mit solchen terroristischen Akten den wissenschaftlichen Fortschritt des Iran nicht stoppen können“, sagte der iranische Vizepräsident Mohammed Resa Rahimi. Die Regierungen Israels und der USA äußerten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Der Iran steht wegen seines umstrittenen Atomprogramms international unter Druck. Die EU werde wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen massive Sanktionen gegen den Iran beschließen, erklärte Außenminister Guido Westerwelle am Mittwoch und sprach sich dabei für einen Boykott iranischer Öllieferungen aus.

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