5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Freunde der sanften Medizin sind mitunter recht wüst

Vergangenes Wochenende veröffentlichten wir einen sehr nüchtern geschriebenen, kritischen Artikel über Globuli. Kügelchen, die Homöopathen gerne verschreiben, deren Wirksamkeit aber – gelinde gesagt – umstritten ist. Manche Anhänger dieser angeblich sanften Medizin können sehr wütend sein, sobald jemand Zweifel an ihrem Tun hegt. Geradezu wüst. Man kennt das so nur von religiösen Fundamentalisten. Hängen Homöopathen am Ende doch nur einem Glauben an?

2 92 ist das richtige Alter, um bei Instagram einzusteigen

Queen Elizabeth II. war schon Influencerin, da fuhren wir noch Hochrad – 1976 schrieb sie ihre erste E-Mail. Nun ist sie, mit 92, bei Instagram eingestiegen. Am Donnerstag postete sie zwei Fotos eines Briefes, der 1843 an ihren Ururgroßvater Prinz Albert adressiert war. Der Brief ist in einer neuen Ausstellung des Londoner Wissenschaftszentrums zu sehen. Das Foto, auf dem die Queen in knallorangenem Mantel und knallorangenem Hut dabei zu sehen ist, wie sie den Insta-Post absetzt, hatte allerdings deutlich mehr Clickbait.

3 Politiker müssen Karneval ignorieren

Als CDU-Chefin darf man im Fasching nicht mitwitzeln. Die fünfte Jahreszeit, bekannt für miese, dürftige und schlechte Witze, eignet sich nicht als Wahlkampfbütt. Ab Aschermittwoch sieht das alles wieder anders aus. Da darf dann über Allgendertoiletten als Verbrechen an der Menschheit diskutiert werden. Aber ganz ohne Witz.

4 Das Vertrauen ist zurück

Letztes Jahr gab es keinen Literaturnobelpreis wegen Vergewaltigungs- und Korruptionsvorfällen innerhalb der Schwedischen Akademie. Das Komitee hatte angekündigt, erst wenn das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederhergestellt sei, werde es wieder Preisträger geben. Das Vertrauen scheint zurück zu sein, denn angekündigt wurde jetzt, dass dieses Jahr zwei Literaturnobelpreise vergeben werden. Puh. Wer soll das alles lesen?

5 Seehofer zensiert

Die Bundeszentrale für politische Bildung diskutiert dieses Wochenende auf einem Kongress über „Emotionen in Politik und Gesellschaft“. Allerdings ohne den Aktionskünstler Philipp Ruch vom Zentrum für Politische Schönheit. Der war erst dazu ein- , diese Woche aber wieder ausgeladen worden. Philipp Ruchs politische Interventionen mag man doof finden, aber sie sind diskutabel. Die politische Interventionen des Innenministeriums hingegen ist es nicht. Experten sprechen hier von Zensur.Doris Akrap,Felix Zimmermann