Archiv mit Grips

Akademie der Künste übernimmt Materialien des Kindertheaters

Zu seinem 50. Geburtstag kommt das Grips Theater ins Archiv. Was gar nicht so schlimm ist, wie es klingt: Das 1969 gegründete emanzipatorische Kinder- und Jugendtheater macht fröhlich weiter. Aber gleichzeitig stellt das Archiv der Akademie der Künste dessen umfangreiche Bestände – Regiebücher, Werbematerial, Korrespondenzen, Audio- und Videoaufzeichnungen – allen Interessierten in digitaler und materieller Form zur Verfügung. Das teilten Theaterleiter Philipp Harpain, Grips-Gründer Volker Ludwig und Archivdirektor Werner Heegewaldt am Freitag mit.

Nur wenige Theaterbestände seien Bestandteil seines Archivs, betonte Heegewaldt. Dass es das Grips hineingeschafft habe, spiegele dessen Bedeutung und „ungeheure internationale Ausstrahlung“ wider: „Man erkennt das ja an den wunderbaren Theaterplakaten, die es von Kyrillisch und Chinesisch bis Hebräisch in allen Schriften gibt.“ Das Grips-Ensemble geht nicht nur auf Tournee, sondern kooperiert mit Gruppen in anderen Ländern, die Grips-Stücke und -Stoffe aufgreifen. Mit Indien und Griechenland etwa gibt es enge Beziehungen.

Harpain stellte am Freitag auch die Jubiläumsaktivitäten vor, in deren Mittelpunkt zwei Festwochen im Juni stehen, Motto „On the Child’s Side“. Am 11. Juni findet am Hansaplatz eine Gala statt, zu der auch Kultursenator Klaus Lederer (Linke) und die Bundeskulturbeauftragte Moni­ka Grütters (CDU) erwartet werden. Daran schließt sich ein internationales Symposium „Kinderrechte im Kinder- und Jugendtheater“ an.

Claudius Prößer