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Little Buddha

F/GB 1993, R: Bernardo Bertolucci, D: Keanu Reeves, Ying Ruocheng

Ein Junge im US-amerikanischen Seattle wird von buddhistischen Mönchen für die Wiedergeburt ihres Lehrers gehalten und soll forthin das Leben eines Heiligen führen. In einer Parallelhandlung versucht Bertolucci die Lebensgeschichte des Religionsstifters Siddhartha zu erzählen. Doch da der Buddhismus die wohl stillste Glaubensrichtung ist, strebt er statt des Himmels oder der Ekstase die Leere und den Gleichmut an. Da macht man sich mit Heiligengeschichten nur lächerlich, wie der unter Katholiken aufgewachsene Bertolucci leidvoll mit seinem kitschigen „Little Buddha“ erfahren musste.

Do, 19 Uhr, und Fr, 21 Uhr, Metropolis, Hamburg

Hobbyhorse Revolution

FIN 2017, R: Selma Vilhunen

In Finnland sind im Winter die Nächte lang, da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um sich in der Freizeit zu beschäftigen. So ist es dort etwa üblich, dass Mädchen und junge Frauen sich auf ein Steckenpferd setzen und über Hindernisse springen oder Dressurfiguren „reiten“. „Hobby Horsing“ nennt sich diese Subkultur mit selbst gebastelten Pferden. Es gibt landesweite Wettbewerbe und für die Filmemacherin ist das Reiten auf Holz ein „Symbol weiblichen Empowerments“.

Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Das Salz der Erde

D/F 2014, R: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado

Der Film beginnt mit einer der berühmtesten Fotografien des Brasilianers Sebastião Salgado: Tausende Menschen drängen sich wie Ameisen auf langen Leitern in einer tiefen Grube, die sich als die Goldmine Serra Pelada in Brasilien entpuppt. Der Fotograf wurde bei seinen Reisen von seinem Sohn Juliano mit der Filmkamera begleitet und dieses Material macht den Film sehenswert. Salgados Bilder dokumentieren oft grausame soziale Missstände, haben aber auch eine irritierend faszinierende Schönheit.

Mo, 18 Uhr, Cine K, Oldenburg

Die Liebe der Jeanne Ney

D 1927, R: Georg Wilhelm Pabst, D: Édith Jéhanne, Fritz Rasp

Nicht erst bei „Doktor Schiwago“ wurde die sowjetrussische Geschichte als Hintergrund für ein Liebesmelodram genutzt. „Die Liebe der Jeanne Ney“ spielt im Jahr 1918, als die rote Revolutionsarmee die Krim besetzte. Der Vater der Titelheldin, ein französischer Journalist, wird ermordet und sie kann mit Hilfe ihres Geliebten, des Bolschewiken Andreas, nach Paris fliehen. Die Handlung wird dann kompliziert und bei der Inszenierung wurden Elemente des sowjetischen Revolutionskinos mit deutschem Expressionismus gemischt. Der Autor der literarischen Vorlage Ilja Ehrenburg distanzierte sich von der Verfilmung, weil er sie für zu kolportagehaft und sentimental hielt.

Sa, 20.30 Uhr, City 46, Bremen