Neubau geht zu langsam voran

Mangel herrscht auch an altersgerechten Wohnungen

1,5 Millionen Wohnungen sollen in dieser Legislaturperiode deutschlandweit entstehen, so steht es im Koalitionsvertrag. Aber das klappt wohl nicht. Ab 2019 müssten 400.000 Neubauwohnungen pro Jahr errichtet werden, um das Ziel zu erreichen. In den vergangenen zwölf Monaten sei es bundesweit allerdings nicht einmal gelungen, 300.000 Wohnungen neu zu bauen, hieß es am Montag in einer Erklärung der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) anlässlich der Fachmesse BAU in München. „Die versprochene Bauoffensive der Groko platzt gerade“, sagte Hannes Zapf, Vorsitzender der DGfM.

Auch der Bau seniorengerechter Wohnungen hinkt hinterher. Für alte Menschen „gibt es viel zu wenig altersgerechten Wohnraum“, sagte Michael Hölker, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Industrie. Laut einer Studie des Pestel-Instituts werden ab dem Jahr 2035 rund 24 Millionen Menschen zur Altersgruppe 65 plus gehören. Nach neuen Standards brauchen alte Menschen ebenerdige Duschen, Rampen an Hauseingängen und genügend Platz in den Wohnungen für Rollstühle.

Wohnungsmangel allerorten: 7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland lebten 2017 in einer überbelegten Wohnung, so das statistische Bundesamt. Als „überbelegt“ gilt eine Wohnung, wenn Eltern keinen Raum für sich haben oder sich mehr als zwei Kinder ein Zimmer teilen müssen. (bd)

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