taz🐾sachen
: Stimme der Mapuche @taz

Vor rund 150 Jahren verübten Chile und Argentinien einen Genozid an den Ureinwohnern der Südspitze. Der militärische Feldzug gegen die „Araukarier“ oder Mapuche, wie sie sich selbst nennen, wird bis heute als „Erschließung der Wüste“ verklärt. Das durch Mord, Versklavung und Verdrängung der Einwohner gewonnene Land dient heute noch ökonomischen Interessen multina­tio­naler Unternehmen. Doch die rund anderthalb Millionen Mapuche organisierten sich und kämpfen – nicht immer gewaltlos – um die Rückgabe dieses Landes, um ihre Existenz und ihre kulturelle Identität. Wichtig für ihren politischen Kampf ist auch der Erhalt ihrer Sprache und ihrer Kultur.

Rituelle Trommeln

Die Sängerin und Dichterin Anahi Rayen Mariluan begleitet diesen Kampf mit ihrer Stimme. Sie dreht Dokumentarfilme und erforscht als Musikethnologin die musikalischen Ausdrucksformen der Mapuche und anderer indigener Völker. In ihrer Musik greift Anahi Mariluan musikalische Traditionen der Mapuche auf, die sie mit zeitgenössischen Kompositionsverfahren und Klangdimensionen verbindet. Dabei benutzt sie das Kultrún, die rituelle Trommel der Mapuche, aber auch Instrumente europäischen Ursprungs wie Gitarre oder Klavier. In ihren Texten kombiniert sie Spanisch mit Mapudungun. Am kommenden Donnerstag um 20 Uhr gibt Mariluan ein Konzert in der neuen taz Kantine. Es ist zugleich die erste Musikveranstaltung in der taz überhaupt. Kartenvorbestellung unter office@inolas.com Infos unter taz.de/kantine (sny)