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: Der Umzug als Kunstwerk

Bald zieht die taz um. Und Evi Blink wird unseren Umzug fotografieren und filmen. Das ist durchaus ungewöhnlich. Zwar ist ein Umzug wie eine Einschulung oder eine Hochzeit ein bedeutungsvolles Ereignis des Übergangs, für das seit der Erfindung der Fotografie gilt, dass es im Bild festgehalten wird. Doch der Umzug bleibt dabei meist eben außen vor.

Das hat die Kölner Fotografin recherchiert, als sie den Umzug als Gegenstand ihrer Fotografie entdeckte. Denn für sie ist der Umzug in vieler Hinsicht erinnerungs- und darstellungswürdig. Schon weil dem Umzug, wie sie sagt, immer eine Entscheidung zur Veränderung vorausgehe.

Nun ist der taz Mut zur Veränderung nicht abzusprechen, auch wenn ­manche Zukunftsszenarien nicht so schön ausschauen wie das neue Haus. Und so haben sich der Vorstand der taz, wie dankenswerterweise auch der taz-Genosse und Fotosammler Michael Horbach entschlossen, Evi Blinks Vorhaben finanziell zu unterstützen. Damit am Ende alle ihre Unkosten gedeckt sind, hoffen wir auf das Interesse unserer Leser an einer möglichen Foto-Edition.

Es zeichnen sich großartige Bilder ab, denn mit der speziellen Dynamik des Umzugs geht auch eine besondere Ästhetik einher, wie Djulia Hum anlässlich der Diskussionsrunde zum Projekt auf dem diesjährigen taz lab notierte. Skurrile Stillleben und temporäre Skulpturen aus dem Material des Redaktions- und Büroalltags mischen sich mit melancholischen Bildern des Abschieds, die in das Versprechen des Neuanfangs überblenden. Brigitte Werneburg