der specht der woche
: Kaputte Aufzüge?Das geht gar nicht!

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht ist politisch engageiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat Berlin Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

In einem großen Gebäude auf der Charlottenstraße, hier gleich gegenüber von der taz, ist der Aufzug kaputt. Und zwar schon lange. Das finde ich wirklich unglaublich, deswegen habe ich diese Woche den Aufzug gezeichnet.

In dem Gebäude sind auch zwei Arztpraxen und logischerweise viele Patienten, die diesen Aufzug brauchen. Oder die sogar darauf angewiesen sind – wie der Rollstuhlfahrer auf meinem Bild, die Person mit dem Stock oder andere Menschen mit Beeinträchtigungen. Die müssen ihren Termin beim Arzt dann halt absagen, weil sie nicht bis in die Praxis hochkommen. Ich glaube, viele lassen sich das einfach gefallen, weil sie sich nicht trauen, da mal ein bisschen Alarm zu schlagen.

Wie kann es sein, dass sich da niemand drum kümmert? Gibt es keine Handwerker mehr? Warum baut man überhaupt Gebäude mit nur einem einzigen Aufzug? Es ist doch klar: Sobald der kaputtgeht, haben manche Menschen keine Chance, eine andere Etage als das Erdgeschoss zu erreichen.

Immerhin habe ich das Gefühl, dass es mit der Reparatur etwas schneller geht, wenn Aufzüge in U- oder S-Bahn-Stationen kaputt sind. In der Charlottenstraße dauert es aber wirklich zu lange.

Protokoll: Leonie Gubela