Alle Hunde sind schon da

Die Lastenrad-Förderung durch den Senat ist ein voller Erfolg – jetzt wird um die Mittelvergabe gelost

Von Claudius Prößer

Kurz nachdem der Startschuss für die Lastenrad-Förderung durch den Senat gefallen war, musste die Verkehrsverwaltung das Rennen wieder beenden – wegen des enormen Erfolgs.

„Bereits am ersten Tag wurden über 1.000 Anträge eingereicht“, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite der Behörde, und darüber in Rot: „Wir bitten von weiteren Anträgen abzusehen, da aller Voraussicht nach die Fördersumme ausgeschöpft werden wird.“ Dass der Run auf den Fördertopf groß werden würde, war abzusehen – nur dürfte er selbst diejenigen überrascht haben, die das Füllhorn mit 200.000 Euro für das laufende Jahr bestückt haben. Jetzt muss gelost werden.

Für Privatpersonen mit Lastenrad- oder Anhängerwunsch stehen insgesamt 90.000 Euro zur Verfügung. Die individuelle Fördersumme beträgt dabei jeweils ein Drittel des Kaufpreises, gedeckelt bei 500 Euro für ein normales und 1.000 Euro für ein elektrisches Cargobike. Insgesamt 40.000 Euro fließen an AntragstellerInnen für gemeinschaftlich, aber nicht kommerziell genutzte Räder, 70.000 Euro an rein kommerzielle AntragstellerInnen wie etwa Handwerksbetriebe.

Das von der Senatsverwaltung so bezeichnete „Windhundprinzip“ der Vergabe an die oder den Schnellsten hat also das gesamte Verfahren beschleunigt – aber alle Hunde kamen gleichzeitig ins Ziel. Für die vielen, die jetzt trotzdem leer ausgehen, gibt es im kommenden Jahr neue Hoffnung, denn dann sollen nach bestehender Planung weitere 500.000 Euro für Lastenräder ausgeschüttet werden. Es könnte aber auch schneller gehen: Wie die Senatsverwaltung gestern ebenfalls mitteilte, prüft sie die Möglichkeit, doch noch mehr Geld in diesem Jahr bereitzustellen.

Mit der Ausweisung der 40.000 Euro für privat, aber gemeinschaftlich genutzte Räder hatte die Senatsverwaltung wohl auch auf Kritik reagiert: Projekte wie die vom ADFC geförderte „fLotte“, bei der Lastenräder kostenlos ausgeliehen werden können, hatten moniert, es sei wenig hilfreich, wenn künftig private Lastenräder die Hinterhöfe ungenutzt verstopften – wie jetzt Pkws die Straßen.