Science Fiction auf der Straße

Hamburg macht mehrere Modellprojekte für den digitalen und modernen Verkehr der Zukunft

Von Sven-Michael Veit

Hamburg soll endlich mal modernen Verkehr bekommen. Auf einer rund neun Kilometer langen Rundstrecke vom Dammtorbahnhof über Messe, Landungsbrücken, Hafencity und Rödingsmarkt zurück zum Dammtor sollen ab Anfang 2021 an Kleinbusse ohne Fahrer getestet werden, kündigte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) am Dienstag an. Mit den Fahrzeugen, in denen aus Sicherheitsgründen zunächst für Notfälle auch Fahrer sitzen, sollen im fließenden Verkehr Erfahrungen mit autonomem Fahren in Großstädten gesammelt werden. „Wir sind Deutschlands Modellstadt für intelligente Verkehrs- und Logistiklösungen“, freute sich Horch.

Für den Testlauf werden Ampeln an 37 großen Kreuzungen mit neuartiger digitaler Technik ausgestattet, sodass sie mit autonomen Autos kommunizieren können. Ziel sind besserer Verkehrsfluss, weniger Staus und raschere Parkplatzsuche. Der Verkehr der Zukunft, sagt Horch, „muss ökologisch und emissionsarm werden und zugleich bezahlbar bleiben“.

Das ist eines von 30 digitalen Verkehrsprojekten der Stadt, drei davon werden vom Bund mit 11,5 Millionen Euro gefördert. Auch ein Radverkehrszählnetz mit 44 Erfassungsstellen soll es geben, um Verkehrsströme zu optimieren. Damit sei Hamburg „auf dem Weg zur modernen Mobilität“, so der Verkehrssenator: „Science Fiction wird alltägliche Realität.“